1. Mai im Wartburgkreis

1. Mai im Wartburgkreis

Gemeinsam die Faschisten abgedrängt

Die Aktivitäten zum 1. Mai begannen im Wartburgkreis schon am Sonntag. Nach einem leckeren Brunch lud die Vorbereitungsgruppe der Internationalen Bergarbeiterkonferenz zu einem Ausflug nach Friedewald im Kali-Revier ein. Dort steht ein Gedenkstein für August Spies, der als einer der Führer der Haymarket-Proteste für den Acht-Stunden-Tag in Chicago 1886 hingerichtet wurde. Auf diesen Kampf geht der Beschluss der 2. Internationale, den 1. Mai zum weltweiten Kampftag der Arbeiterklasse zu machen, zurück.

Von Korrespondenten

Der 1. Mai begann dann morgens mit einer Kundgebung des Internationalistischen Bündnisses in Eisenach. Der Schwerpunkt hier lag bei Themen, die beim DGB ausgeklammert oder verharmlost wurden: Der Kapitalismus bedroht die Existenz der Menschheit, insbesondere durch die akute Weltkriegsgefahr – weil im Ukraine-Krieg die russischen und die NATO-Imperialisten aufeinandertreffen – und die begonnene Umweltkatastrophe. Das neue Transparent der MLPD „Der Kapitalismus bedroht die Menschheit – Perspektive: Echter Sozialismus“ war unübersehbar bei der anschließenden DGB-Demo.

 

Direkt zu Beginn der anschließenden Kundgebung dann die unerhörte Provokation: Mehrere stadtbekannte NPD-Funktionäre kamen auf den Kundgebungsplatz. Während der DGB-Kreisvorsitzende trotzdem die Kundgebung eröffnete, haben DGB-Ordner, Freunde und Genossen der MLPD und vom Internationalistischen Bündnis sowie antifaschistische Jugendliche Ketten gebildet und gemeinsam die Faschisten abgedrängt. Erst dann kam die Polizei dazu, um sich vor die Faschisten zu stellen. Als diese merkten, dass sie nicht durchkommen, zogen sie unter lauten „Haut ab“-Rufen der Antifaschistinnen und Antifaschisten ab. Auch weitere Provokationen von Teilnehmern einer in der Nähe stattfindenden AfD-Kundgebung wurden abgewehrt.

 

Am MLPD-Stand war die gewachsene Offenheit der Menschen spürbar, was sich auch in den Verkäufen ausdrückte. Ein Plakat mit Auszügen aus dem Parteiprogramm „Wie steht die MLPD zur DDR?“ forderte zur Diskussion heraus – oftmals werden bestimmte soziale Errungenschaften in der DDR noch mit Sozialismus gleichgesetzt. Darauf ging auch die Rede der MLPD bei der Feier nachmittags ein. Entgegen einem Zerrbild des Sozialismus – entweder verklärend oder ablehnend – ist es notwendig, den wissenschaftlichen Sozialismus zu verankern und darüber zu streiten. Über 25 Teilnehmer der Feier hatten danach bei Bratwurst und Bier viel Stoff zur Diskussion!