Aalen
Kämpferische Rede der IG-Metall-Jugend zum 1. Mai
Über 250 Leute, mehr als letztes Jahr und auch mehr jüngere und eine starke Gruppe der IG-Metall-Jugend Aalen-Schwäbisch Gmünd, nahmen an der DGB-Kundgebung zum 1. Mai in Aalen teil. Klare Kante für starke Gewerkschaften gab es, allerdings keinen Ton zur Situation bei Varta/Ellwangen, wo an den drei deutschen Standorten Ellwangen, Nördlingen und Dischingen in den nächsten beiden Jahren 390 Leute entlassen werden sollen.
Bereits jetzt wechseln aus Ellwangen etliche Kolleginnen und Kollegen zu Zeiss in Aalen oder Oberkochen und kommen den Entlassungen so zuvor. Orientierung auf einvernehmliche Lösungen vertrat ein Betriebsrat der SHW (Schwäbische Hüttenwerke) Automotive aus Wasseralfingen. So hätten sie es geschafft, dass der Laden gemeinsam wieder ins Laufen gekommen wäre (dürrer Applaus).
Viel Beifall dagegen für die IG-Metall-Jugend, die als einzige Position gegen den Ukraine-Krieg bezog und Solidarität übte mit russischen Friedensaktivisten und auch solchen in Belarus. Langanhaltender Applaus für die klare Positionierung gegen Rassismus und faschistische Gefahr.
Gerade die ca. 30 Leute starke IG-Metall-Jugend zeigte reges Interesse am Rebellischen Musikfestival. Alevitische Kollegen verbreiten jetzt selbst den Wahlaufruf des Internationalistischen Bündnisses zur Wahl der Yesil Sol Partei am 14. Mai in der Türkei und gegen den Faschisten Erdogan. Auch drei Exemplare der türkischen Ausgabe "Über die Herausbildung neuimperialistischer Länder" wechselten den Besitzer, und ein junger tamilischer Naturwissenschaftler beschäftigt sich jetzt mit dem Buch von Stefan Engel zur Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft.
Mit anderen Interessierten tauschten wir Adressen aus oder verabredeten uns direkt mit ihnen. Allesamt treibt sie die Frage einer lebenswerten Zukunft um, gleichermaßen besorgt um die soziale Frage, die begonnene Umweltkatastrophe und den ungerechten Krieg in der Ukraine mitsamt aller zerstörerischen Potenziale, die diese existentiellen Krisen beinhalten. Es war offensichtlich: Sie suchen einen Weg aus diesen Krisen.