1. Mai
Köln: Kämpferische Reden, aber Illusionen in Refomierbarkeit des Kapitalismus
Der DGB-Vorsitzender von Köln, Witich Roßmann, begrüßte zur zentralen DGB-Kundgebung.
Er nahm Bezug auf das Jahr 1918, als die Arbeiter und Soldaten die Gewehre herumdrehten und den Kaiser gestürzt und den Krieg beendet haben. Auch heute müssten die russischen Arbeiter die Gewehre herumdrehten und ihre Regierung stürzen, damit die Ukraine zu demokratischen Verhältnissen zurückkehren könne. Bemerkenswert - auch wenn das sozialistische Ziel in seiner Rede fehlte.
Auch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi als Hauptrednerin nahm Begriffe und Gedanken in ihrer Rede auf, die der wachsenden Kapitalismuskritik entsprechen, zum Beispiel, dass wir "der Profitgier" etwas entgegensetzen müssen - größer Applaus - um dann allerdings bei der Illusion in die Reformierbarkeit des Kapitalismus zu landen.
Richtig war, dass sie sich gegen die Angriffe auf das Streikrecht aussprach. Große Zustimmung fand ihre Forderung nach ungebrochener Solidarität mit den Menschen und besonders Frauen im Iran und Afghanistan. Gegen den Krieg in Russland warf sie den Gedanken auf, dass noch mehr Waffen wohl auch keinen Frieden bringen.
Gewerkschafter mehrerer Gewerkschaften hatten Transparente gegen Putin und NATO dabei - und gegen Sanktionen, weil darunter das Volk leidet. Darauf angesprochen luden sie zu gemeinsamen Treffen ein.
Die Kölner Band Brings spielte neben ihren bekannten Hits das Solidaritäts- und Einheitsfrontlied von Brecht. Ihre modernen Interpretationen der Lieder kamen auf dem prall gefüllten Heumarkt sehr gut an.