Großbritannien

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König, Krönung und die Krise

Die Torries der Sunak-Regierung verloren bei der Kommunalwahl in England 1061 Sitze, mehr als sie befürchtet hatten. Die Labour Partei gewann 536 Sitze hinzu, die Liberaldemokraten 405.

Korrespondenz

Sunak ist seit sechs Monaten im Amt, nachdem nach nur 45 Tage seine Vorgängerin Liz Truss vor dem Hintergrund der Arbeiterkämpfe zurückgetreten war. Das Kommunalwahlergebnis ist ein Desaster für die von den Tories geführte Regierung und vertieft ihe latente politische Krise. Die Tories verloren vor allem in den Arbeitergebieten, unter anderem im Norden Englands.

 

Die Labour Partei versucht, die gewonnenen Stimmen als Bestätigung ihres Kurses auszulegen. Die entscheidende Entwicklung in Großbritannien sind die seit Sommer letzten Jahres nicht abreißenden Massenstreiks in vielen Branchen, die Großbritannien an den Rand einer gesamtgesellschaftlichen Krise gebracht haben. Britische Gewerkschafter machten letztens klar, dass die Labour Partei keine Verbindung zu den Kämpfen hat. Seit erodiert ihre Massenbasis unter den Arbeitern.

 

Letztens sonnte sich die angeschlagene Ampelregierung von SPD, Grünen und FDP im Glanze des Königsbesuchs von König Charles dem dritten im Bundestag. Das hielt bekanntlich nicht lange an. In England gibt es viele Proteste und Kritik an der inszenierten Zeremonie, die auf Kosten der Steuerzahler durchgezogen wird und laut Schätzungen mindestens 50 bis 100 Millionen Pfund kosten wird. Über die Hälfte sind laut Umfrage dagegen, dass der Staat dies zahlt.

 

Die Wirkung der heutigen Krönungszeremonie, die mit großem Prunk und Glanz und Gloria inszeniert wird, auch besonders um den entfalteten Klassenwiderspruch in Großbritannien zu überdecken, wird nicht lange anhalten.