Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft
Veranstaltung mit Gabi Fechtner auf der Leipziger Buchmesse
Wenn auf dem Leipziger Messegelände Buchmesse ist, verwandelt sich gleichzeitig die ganze Stadt im Rahmen des Lesefestes "Leipzig liest" in einen großen Veranstaltungsort mit annähernd 3000 Lesungen, Buchpräsentationen, Podiumsdiskussionen und allerlei sonstigen Darbietungen. Zum Beispiel feiert Leipzig heuer auch ein großes Bachjubiläum und Bachs Musik erfüllt die Stadt.
Eine der Veranstaltungen im Rahmen von "Leipzig liest" war die Buchvorstellung mit der MLPD-Vorsitzenden Gabi Fechtner im Komm-Haus im Leipziger Stadtteil Grünau. Vorher war Gabi Fechtner mit dem Team des Verlag Neuer Weg am VNW-Stand in Halle 5 auf der Leipziger Buchmesse, sogleich umringt von interessierten Messebesucherinnen und -besuchern. Zu Beginn der abendlichen Veranstaltung mit mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft" berichtete sie sehr angetan von diesem Erlebnis. Noch kaum einmal habe sie mit so vielen Menschen über den dialektischen Materialismus diskutiert. Zig Gespräche rankten sich um die Frage, was man denn eigentlich noch glauben kann - bei so vielen unterschiedlichen Standpunkten und Meinungen zu den brennenden Menschheitsfragen. Kann man die Wirklichkeit überhaupt umfassend begreifen oder muss man sich damit zufrieden geben, was man in den Nachrichten hört oder an eigenen Erfahrungen macht. Und schon ist man mitten drin im Gegenstand von "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft". Ja, mit der dialektisch-materialistischen Methode kann man die universelle Wirklichkeit und ihre Gesetzmäßigkeiten begreifen. Und ja, dazu muss man allerlei bürgerliche Theorien kritisieren wie den Agnostizismus oder systemkonforme Handlungsanleitungen.
Inspirierender Input, schöpferische Diskussionsbeiträge, Run auf den Büchertisch
Im Namen der Landesleitung Elbe-Saale der MLPD begrüßte deren Landesvorsitzender Jörg Weidemann die Anwesenden, darunter besonders Gabi Fechtner und den Physikprofessor Josef Lutz aus Chemnitz, der Gabi Fechtners Buchvorstellung mit einem Beitrag zur Astrophysik ergänzte. Wer sich vor der Veranstaltung vielleicht noch mit der Frage herumschlug, was denn dieses Buch mit einem selber zu tun hat, wusste am Ende: Sehr viel! Eine Anleitung, an alle Lebensfragen materialistisch und mit der dialektischen Methode herangehen. Im Miniformat war die Veranstaltung selbst ein Paradebeispiel dafür, wie sich das materialistische freie Denken der Arbeiterklasse durchsetzt. Dazu beizutragen, ist ja ein wesentliches Ziel des Buches, für das Stefan Engel als Leiter der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG annähernd 100 Mitarbeiter einbezog und deren Beiträge wieder zentralisierte. Die lebendige Buchvorstellung durch Gabi Fechtner in Verbindung damit, dass viele das Buch schon studiert hatten, inspirierte zu schöpferischen Beiträgen aus dem Publikum, zu weiteren Fragen, zum Run auf das Literaturangebot der MLPD und zum weiten Blick auf die gesellschaftlcihe Perspektive Sozialismus. Die Streitschrift stellt anhand der behandelten Wissenschaftsfelder in den Mittelpunkt, eine fundierte Kritik an metaphysischen Deutungen und undialektischem Herangehen in der heutigen bürgerlichen Naturwissenschaft zu führen, wobei die Marxisten-Leninisten zugleich ihre Fortschritte entschieden verteidigen.
Evidenzbasierte Medizin und moderner Schöpfungsmythos
Im Verlauf ihres Vortrags veranschaulichte Gabi Fechtner, worin die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaften auf den verschiedenen Feldern besteht. So gibt es in der modernen Medizin viele bedeutende Erkenntnisse und nützliche Therapien und viele fortschrittliche Mediziner. Aber es reicht nicht, die profitorientierte Gesundheitspolitik und Krankenhausschließungen zu kritisieren. Es bedarf einer weltanschaulichen Kritik, wenn zum Beispiel die sogenannte evidenzbasierte Medizin hochgelobt wird. Anhand einer Teilnehmerfrage kommt der Unterschied zwischen der ausdrücklich reaktionär begründeten Homöopathie mit ihren "immateriellen Heilkräften" und der erfahrungsbasierten Akkupunktur zur Sprache, die man noch viel gründlicher erforschen müsste, wozu im Kapitalismus die Triebkräfte fehlen. Einen spannenden Ausflug in die Astrophysik mit großem Unterhaltungswert bot der Vortrag von Prof. Dr. Josef Lutz. Er führte aus, warum und wie der moderne Schöpfungsmythos Urknall von bürgerlichen Wissenschaftlern mit Zähnen und Klauen verteidigt wird, obwohl Forschungsergebnisse ihn längst widerlegt haben. Weil es Galaxien gibt, die es nach der Urknalltheorie nicht geben dürfte, wurde die absurde Theorie erfunden, das Universum habe nach der Urexplosion eine Zeitlang pausiert. Josef Lutz berichtet vom kritischen Wissenschaftler Halton Arp, der aufzeigte, wie Daten, die gegen den Urknall sprechen, auch einfach unterdrückt wurden und werden.
Den willkürlichen Maßstab 1,5-Grad-Ziel nicht nur politisch kritisieren
Besonders dramatisch sind die weltanschaulichen Irrwege der heutigen bürgerlichen Umweltforschung, die voll in die Sackgassen des imperialistischen und des kleinbürgerlichen Ökologismus führen und dem Umweltkampf schaden - Agnostizismus, Pragmatismus, Skeptizismus bis hin zu Fatalismus. Die rückblickende und empirische Umweltforschung, wie sie heute praktiziert wird, kann keine qualitativen Veränderungen erkennen und kaum mehr richtige Prognosen treffen. Was kann man denn überhaupt noch tun, wo die globale Umweltkatastrophe mit unumkehrbaren zerstörerischen Prozessen bereits eingesetzt hat? Eine Frage, die konkret gestellt wurde. Gabi Fechtner hält ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, dass wir als Revolutionäre unsere Anstrengungen vervielfachen, die Massen für den Kampf um den Sozialismus zu gewinnen. Das wird die globale Umweltkatastrophe nicht ungeschehen machen. Aber alle Paradigmen können in den vereinigten sozialistischen Staaten der Welt auf die Einheit von Mensch und Natur ausgerichtet werden. Die MLPD wird dieses Jahr noch eine taktische Offensive für den echten Sozialismus entfalten. "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft" zeigt den Weg auf, wie die Naturwissenschaften im Sozialismus von ihren Fesseln befreit werden können!
Das Buch massenhaft verbreiten und selbst schöpferisch anwenden
Elvira Dürr vom Team des Verlag Neuer Weg berichtet vom großen Interesse an der Literatur des VNW und insbesondere am Revolutionären Weg (RW). Vom neuen Buch wurden allein auf der Messe 16 Exemplare verkauft; viele bestellten es oder wollen es zu Hause kaufen. Sie wirbt dafür, dass insbesondere Jugendliche ein Abo für den RW abschließen können, in 10-Euro-Schritten hin zum Erwerb der ganzen bisher erschienenen Reihe. Etliche decken sich am Büchertisch mit Broschüren, dem Rote Fahne Magazin und Büchern ein. Gabi Fechtner mobilisiert dafür, das Buch massenhaft zu verbreiten, nicht nur ausgewählten Leuten anzubieten ("wenn man da mal einen Ingenieur kennt"). Gerade die Diskussionen über "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft" an den Betriebstoren sind ganz besonders anregend.