Stuttgart
Rede zum Kampf der Arbeiter im Iran
Dieser Redebeitrag wurde von iranischen Freunden am 1. Mai auf dem Stuttgarter Marienplatz gehalten. Dort fand vor der DGB-Demonstration eine Auftaktkundgebung des InterBündnis statt.
Vor 7 Monaten begann der Arbeiter- und Volksaufstand gegen das verhasste faschistische Regime im Iran. Zur Zeit hören wir hier in Deutschland wenig davon. Ist dieser Aufstand und dieser Protest vorbei? Nein!
Seit 10 Tagen streiken Arbeiter der Öl-, Gas-, Chemie und Stahlindustrie sowie im Bergbau. Bei einer Inflation von über 100 % reicht ihr Lohn gerade mal für 10 Tage. Seit Monaten wurden die Löhne nicht ausbezahlt. Die Familien hungern.
Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhung von 79 % und monatliche Ausbezahlung der Löhne. Sie fordern den 8-Stunden-Tag und monatlich 10 freie Tage am Stück. Nur so können die Vertragsarbeiter ihre Familien in der Heimat besuchen. Sie wollen ordentliche Arbeitsverträge und ein Recht auf Streik.
Dieser Streik ist etwas Neues: es wird gleichzeitig in 110 Betrieben gestreikt und die Arbeiter haben gemeinsame Forderungen aufgestellt. Die Arbeiter haben die Fabriken verlassen und sind nach Hause gefahren. Somit haben sie die Produktion lahm gelegt. Eine solche organisierte Einheit und ein einheitliches Programm ist ein neuer und wichtiger Schritt im Kampf.
Das trifft das faschistische iranische Regime ganz direkt. Es ist auf die Einnahmen aus Öl und Gas angewiesen. Und es merkt, dass hier ein neuer Zusammenschluss unter den Arbeitern landesweit entsteht. Deshalb hat das Regime jetzt schon 4000 Streikende entlassen und es sucht die Streikführer um diese sofort zu verhaften.
Dieser Streik findet jetzt – in den Tagen vor dem 1. Mai statt. Zufall? Nein! Es ist ein Signal an uns alle, an die internationale Arbeiterbewegung. Aus dem Iran hören wir: „Wir feiern den Internationalen Tag der Arbeit mit einem Streik von Tausenden von Menschen."
Solidarität mit dem mutigen Kampf der Arbeiter im Iran!
Hoch die Internationale Solidarität!