Hamburg

Hamburg

1. Mai: Trumpf war die Ausstellung zu 100 Jahre Hamburger Aufstand und die Suche nach Perspektive

8000 Menschen kamen zur zentralen Demonstration und Kundgebung des DGB am 1. Mai in Hamburg. Es waren mehr als im Jahr vor Corona. Die Demo war sehr kämpferisch, es gab viele selbstgemalte Schilder und Parolen.

Korrespondenz
1. Mai: Trumpf war die Ausstellung zu 100 Jahre Hamburger Aufstand und die Suche nach Perspektive
(rf-foto)

Die Demo war sehr kämpferisch, es gab viele selbstgemalte Schilder und Parolen. Die Kolleginnen und Kollegen vom öffentlichen Dienst, der Bahn und aus dem Hafen waren zu recht stolz auf ihre erfolgreichen Streiks. Prägend war, die eigene Rechnung aufzumachen gegen die Inflation, dass „wir nicht für eure Krise zahlen“, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Der Angriff auf das Streikrecht wurde zurückgewiesen und Kollegen von der Hochbahn und von Airbus hatten jeweils ein Transparent für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht.

 

Es war auffällig, dass viele Redebeiträge, z.B. vom Wagen der Ver.di-Jugend, den Kapitalismus angriffen. Bei der Perspektive, wie wir zu einer „anderen Gesellschaft“ kommen, wurde es dann nebulös. Das neue Transparent „Der Kapitalismus bedroht die Menschheit – Perspektive: Echter Sozialismus“ wurde sicher auch wegen der Perspektive oft fotografiert.

 

Pepperoni machte am Anfang Platzkonzert, was sehr gut ankam, und spielte auch während der Demo. Es gab Kurzreden am offenen Mikrofon, Verkauf der Roten Fahne und Literatur. Der Mai-Aufruf der MLPD wurde sehr gerne genommen. Auf dem Kundgebungsplatz war die Ausstellung der Geschichts- und Kulturwerkstatt zu 100 Jahre Hamburger Aufstand ein richtiger Trumpf. Sie war ständig umlagert, wurde fotografiert, die Leute diskutierten. Auch am Büchertisch gab es viel Interesse an unserer Literatur. Wir verkauften deutlich mehr Bücher aus der Reihe Revolutionärer Weg.

 

Nachmittags war die Mai-Feier der MLPD auf dem Hein-Köllisch-Platz sehr schön mit vielfältiger Musik von Pepperoni und Zukunftsmusik und Rede des Kreisvorsitzenden. Ein besonderes Highlight war, dass Kolleginnen und Kollegen von „Wilhelmsburg singt Arbeiterlieder“ spontan einige Lieder sangen – quasi als Premiere eines öffentlichen Auftritts. Das kam gut an und viele sangen mit. Es gab leckeres Essen vom Grill, wo ein Rotfuchs mitmachte, Kaffee und Kuchen. Die Stimmung war gut und es gab Zeit für persönliche Gespräche. Auch Nachbarn kamen vorbei. Als am Ende die Internationale gesungen wurde, schauten etliche interessiert.