Rüstungsmesse „Undersea Defence Technology“ (UDT) in Rostock

Rüstungsmesse „Undersea Defence Technology“ (UDT) in Rostock

Gelände um die Messehalle war militärischer Sperrbereich

Die deutsche Marine müsse in den kommenden Jahren unter Wasser massiv aufrüsten. Das kündigte Konteradmiral Axel Deertz, Stabschef im Rostocker Marinekommando, zum Auftakt der weltgrößten Rüstungsmesse „Undersea Defence Technology“ (UDT) an, die vom 9. bis 11. Mai stattgefunden hat.

Korrespondenz

Auf ihr zeigten 70 Monopole der weltweiten Kriegsindustrie ihre neuesten Waffen, Sensoren und Ausrüstungen für den Krieg unter Wasser. Der Konteradmiral sagte vor Vertretern der Rüstungsindustrie und hochrangigen Militärs, eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für die Marine sei „gefährdete kritische Infrastruktur“, wie die Nord-Stream-Pipeline oder Datenkabel, zu schützen. Die Marine brauche mehr U-Boote. „Wir müssen in der Lage sein, auch unter Wasser gewinnen zu können.“ (OZ, 10.05.23) Hier wird deutlich, um was es bei dieser Rüstungsmesse wirklich geht: um die Aufrüstung und Vorbereitung für einen Dritten Weltkrieg!

 

Und Rostock ist für diese Leute auch genau der richtige Ort. „Wir sind Deutschlands Marine-Hauptstadt. Wir sind attraktiv für die Branche“, schwärmte der Chef der Hansemesse. Die ganz großen wie Rheinmetall, Kongsberg, Hensoldt, L3Harris, Saab, Lockheed Martin usw. sind vor Ort. Sie zeigen ihre neuesten Schiffsmodelle, unbemannte Unterwasser-Drohnen, Torpedos und natürlich auch „Anti-Torpedo-Torpedos“ für den Unterwasserkrieg - eben alles, um „gewinnen zu können“!

 

Dass dieser erlauchte Kreis der Kriegstreiber unter sich bleiben will, versteht sich. Kritische Stimmen und gar Protest haben sie gar nicht gern. Das Gelände um die Messehalle war militärischer Sperrbereich. In und davor patrouillierten Militärpolizei und Sicherheitsdienste. Und mit vier Mannschaftswagen ist auch die Landespolizei dabei - zum Schutz vor den angekündigten Protesten gegen diese militaristischen Waffenschau. Zu diesen hat das Bündnis "UDT entwaffnen" aufgerufen. Auch konnte ein Protestcamp in der Nähe vor Gericht erstritten werden, das erst von Stadt und Polizei verboten werden sollte. Die Widerstandsgruppe Rostock gegen Militarisierung und einen drohenden Dritten Weltkrieg unterstützte und beteiligte sich an diesen Protest-Aktionen nach Kräften.