Rebellisches Musikfestival

Rebellisches Musikfestival

Gelsenkirchen: Halay auf der brechend vollen Bahnhofstraße getanzt

In vielen Städten Deutschlands läuft die Mobilisierung für das Rebellische Musikfestival, das vom 26. bis 28. Mai in Truckenthal / Thüringen stattfinden wird, auf Hochtouren. So auch in Gelsenkirchen, wo es am 13. Mai einen lebendigen, schwungvollen und sogar tanzbaren Jugendaktionstag von jung und alt gemeinsam auf der Haupteinkaufsstraße der City, der Bahnhofstraße, gab.

Von ffz
Gelsenkirchen: Halay auf der brechend vollen Bahnhofstraße getanzt
Die stolze Truppe am Ende des Einsatzes (rf-foto)

Aktivistinnen und Aktivisten, Freundinnen und Freunde von der MLPD, vom Jugendverband REBELL, von der Kinderorganisation ROTFÜCHSE waren bei bestem Wetter auf der brechend vollen Straße vor dem Bahnhof in Aktion. Mit einem schön hergerichteten Infostand, mit frischem Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Den Kuchen hatten die Mütter der Rotfüchse gebacken. Er wurde gegen Spende abgegeben. Das Spendengeld wird für die Mitfahrt zum Festival verwendet werden.

 

Ca. 50 Gespräche wurden geführt. Dabei gab es viel Interesse und Aufgeschlossenheit für das Festival, aber auch für die aktuelle politische Situation. „Gegen Krieg und Rassismus? Das finde ich gut. Das kann ja nicht so weitergehen, mit den ständigen weiteren Waffenlieferungen. Wo soll denn das noch hinführen? Zeig mir doch mal den Flyer für euer Festival.“ „So viele Bands wird es geben? Klingt gut. Ja, ich trage mich mal ein, da hätte ich gerne weitere Informationen.“ So - oder so ähnlich – verliefen viele Gespräche.

 

Auffällig war, dass die Gespräche gerade dann lange und intensiv wurden, wenn es um die aktuelle politische Situation ging. So will eine Frau zur Widerstandsgruppe gegen Faschismus und Krieg kommen. Natürlich winkten auch einige ab bzw. gab es Gespräche, in denen auch die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, Thema war. Hier zeigte sich bei vielen eine ziemliche Verwirrung: Obwohl die meisten eigentlich solidarisch sind, wirkt offensichtlich die Flüchtlingshetze der bürgerlichen Massenmedien. Viele haben einfach Angst bekommen. Das ließ sich nicht in einem einzigen Gespräch klären, aber viele Passanten nahmen Infomaterial mit und gingen sichtlich nachdenklich weiter.

Beim Halay ging es gut gelaunt zur Sache

Lisa Gärtner moderierte, unterstützt von der Musik von Peter Reichmann, durch den zweistündigen Stand. Es gab viele interessante Gespräche am offenen Mikrofon. Vor allem Jugendliche meldeten sich zu Wort: zur Leiharbeit, zur aktuellen Gefahr eines atomar geführten Dritten Weltkriegs, zu Waffenlieferungen, zur aktuellen Situation in der Türkei, zum kurdischen Befreiungskampf, zur Solidarität mit - von Ausgrenzung und rassistischer Hetze betroffenen - Sinti und Roma etc. Unter anderem wurde auch die Solidarität mit dem Kampf des kurdischen Volks für Freiheit und Demokratie thematisiert. Hier entstand - kurzfristig improvisiert – ein kleiner Halay mitten auf der Bahnhofstraße.

 

Fazit: 50 - zum Teil richtig gute - Gespräche, mindestens zehn Eintragungen fürs Rebellische Musikfestival und 131,56 Euro Spende für die Mitfahrt zum Festival. Alles in allem: Ein richtig guter, erfolgreicher Einsatz. Zum Nachahmen empfohlen!

 

Hier gibt es alle Infos zum Festival