Herrschende in Sorge
Immer mehr Menschen verweigern sich aktuellen Nachrichten
Am 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, wurde von den bürgerlichen Medien unter anderem auf eine Studie aufmerksam gemacht. Nach ihr sei in Deutschland „der Anteil derjenigen, die oft oder gelegentlich (aktuelle Nachrichten nicht verfolgen, Anm. d. Aut.) von 29 Prozent im Jahr 2017 auf 38 Prozent im Jahr 2022 gestiegen“.¹ Das bereitet den Herrschenden Sorge. Denn das untergrabe „die Fähigkeit von Staaten..., sich als Demokratie effektiv zu organisieren.“¹ Die Sorge gilt dabei natürlich dem Fakt, dass das imperialistische Weltsystem heute eine gewisse Akzeptanz der Massen und eine Befähigung der Beschäftigten für die internationale Produktion erfordert.
In der Studie wird jedoch nicht untersucht, warum - insbesondere immer mehr junge - Menschen kein Vertrauen mehr in die Regierung und ihre Politik haben, die ihre Zukunft infrage stellen. Und auch nicht, warum der „Negativismus“ in der herrschenden Medienberichterstattung immer mehr zum Eigentor gerät. Denn wenn wir immer nur hören, wie schlimm die Welt ist, und gleichzeitig nichts von den Gegenkräfte in der Arbeiter- und Volksbewegung erfahren, dann wirken solche Nachrichten destruktiv.
Die MLPD hat sich deshalb mit dem Negativismus als eine wesentliche Methode der bürgerlichen Ideologie auseinandergesetzt. Dieser Negativismus wird über die bürgerliche Politik, Institutionen, sowie die bürgerlichen Medien und Kultur verbreitet, um auf die Denkweise der Massen Einfluss zu nehmen. „Das System der kleinbürgerlichen Denkweise verstärkt mit seinem Negativismus, Skeptizismus und modernen Antikommunismus die Perspektivlosigkeit vieler Menschen. Sie werden unfähig, sich gegen depressive Gefühle allgemeiner Ohnmacht oder Wertlosigkeit zu wehren.“²
Doch mit der bloßen Abwendung von der Beschäftigung mit der aktuellen Entwicklung in Gesellschaft und Natur, wird nichts besser. Auch ist es eine Illusion, dem individuell ausweichen zu wollen, nach dem Motto: „Die Politik ist schlecht; dann kümmere ich mich lieber um meine Familie“. Ohne zum Beispiel die Kenntnis darüber, dass es einen Wirtschaftskrieg gibt und dass dieser seitens der hiesigen Konzerne auf unserem Rücken ausgetragen werden soll, können wir Arbeiter uns nicht rechtzeitig auf den Kampf gegen Arbeitsplatzvernichtung einstellen. Deshalb fördert die MLPD mit ihren Medien die selbständige Orientierung und Entscheidung für den Kampf der Menschen und ihrer Selbstorganisationen. Immer wichtiger wird dabei die sozialistische Perspektive, die wiederum hilft, die notwendige Initiative und Verantwortung der Leute für die Auslösung und das Führen von Kämpfen zu entfalten. Dem wissenschaftliche begründeten, revolutionären Optimismus gehört die Zukunft!