Imperialismus / Kriegstreiberei
„Air Defender 23“- größte NATO-Flugoperationsübung seit ihrer Gründung vor 74 Jahren
„Kampfjets üben: Lärm und Einschränkungen“ - so bewusst verharmlosend überschrieb das "Hamburger Abendblatt" am 17. April einen Artikel, der sich mit der größten NATO-Flugübung seit ihrem Bestehen im Juni 2023 befasst.
Insbesondere über Nord- und Ostsee wird dieses größte Nato-Flug-Manöver stattfinden - und das in Zeiten des Ukrainekriegs mit der akuten Gefahr eines Dritten Weltkriegs! Das ist von langer Hand geplant worden.
Vom 12. bis 23. Juni werden 10.000 „Übungsteilnehmer“ aus 25 Nationen¹ mit ca. 220 Kampfflugzeugen, Drohnen, Hubschrauber, und anderen Militärluftfahrzeugen diese Operation durchführen. Allein 100 Flugzeuge kommen aus den USA und gehören zur „Air National Guard“. Die Bundeswehr stellt 30 Eurofighter, 16 Tornados, fünf A400M-Transporter und drei A330 AAR zur Betankung. Außerdem werden weitere Maschinen bereit gestellt. Auch F-35 werden zum Einsatz kommen, die bekanntlich Atomwaffen transportieren können – und die imperialistische Bundesregierung bestellt hat.
Das hört sich doch sehr nach Kriegseinsatzvorbereitung an!
Mit 250 täglich geplanten Starts wird es den zivilen Luftverkehr einschränken. Sicher bedeutet das auch extremen Lärm. Aber geht es nicht eher darum, dass wir uns an ein bestimmtes Kriegsszenario so schon mal gewöhnen sollen? In Jagel / Schleswig und Hohn / Rendsburg in Schleswig-Holstein sowie in Wunstorf / Hannover in Niedersachsen liegen drei der fünf militärischen Flugstandorte. Die drei Hauptdrehkreuze werden Jagel / Hohn sowie Wunstorf und Lechfeld in Bayern sein. Jagel stellt dabei das Zentrum der Luftoperationen dar. Besonders gefährlich werden die täglichen Flüge der Kampfjets über die Ostsee nach Estland, also bis an die Grenzen Russlands und von Bayern aus nach Rumänien sein.
Dieses riesige Manöver macht deutlich, dass die Hauptkriegstreiber die USA und die NATO sind. Gegen sie muss sich der Widerstand international und in Deutschland richten. Insbesondere in Deutschland muss dieser allerdings den deutschen Imperialismus und Militarismus angreifen.
Bereits 2018 begannen die ersten Planungen zu dieser größten NATO-Flugoperationsübung im Jahr 2023. Auf www.bundeswehr.de² heißt es dazu: „Deutschland hat sich 2018 bereit erklärt, als Rahmennation für eine Multinational Air Group (MAG) gemeinsam mit Nato-Partnern einsatzbereite fliegende Großverbände aufzustellen. Dabei war eine der Vorgaben, eine erste operationelle Einsatzbereitschaft im Jahr 2023 nachzuweisen.“ Das bedeutet nichts anderes, als dass die deutsche Bundesregierung bewusst die eigenen imperialistischen Interessen - auch militärisch - schon länger auszubauen plant.
Die Planung für dieses größte NATO-Flug-Manöver begannen bereits vor dem Ukrainekrieg. Das belegt das schon längere Bestreben der NATO, insbesondere der USA, die Osterweiterung zu festigen, auszubauen und sich hier auch auf einen neuen imperialistischen Krieg einzustellen. Das begann bereits weit vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine.
In Bezug auf den Ukrainekrieg wird ausgeführt: „Das änderte den Blickwinkel auf die Sicherheitspolitik in Europa: Air Defender kam nun eine noch tragendere Rolle als weithin sichtbares Zeichen der Stärke der NATO und insbesondere des transatlantischen Bündnisses unter deutscher Führung zu.“ Hier geht es also keineswegs um eine harmlose Übung mit ein wenig Lärm und Einschränkungen des zivilen Luftverkehrs. Das passt auch genau damit zusammen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Deutschland bekannt gab, dass nun weitere schwere Waffen und Munition im Wert von 2,7 Milliarden Euro geliefert werden. Unter anderem sind auch 30 Leopard1-Kampfpanzer dabei.
Das alles passt in die aktuelle Hochrüstung innerhalb der Bundeswehr. So werden als Bindeglied zwischen der Leichten Infanterie und den Schweren Kampfpanzern jetzt "Mittlere Kräfte" aufgestellt, die mit 269 Radpanzern vom Typ "Boxer" ausgerüstet werden. Diese sind bewusst als schnelle Einsatztruppe für kommende imperialistische Angriffskriege geplant.
Das fordert den aktiven Widerstand gegen die akute Gefahr des Dritten Weltkriegs - nicht nur in den betroffenen Bundesländern im Norden und Süden - sondern bundesweit und international weiter heraus!
Der Kapitalismus treibt die Menschheit mit dieser Weltkriegsgefahr und mit der begonnenen Umweltkatastrophe in den Abgrund. Wir brauchen eine neue gesellschaftliche Perspektive – diskutieren wir breit über den echten Sozialismus als einzige gesellschaftliche Perspektive!
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