8. Mai
Ernstes Gedenken in Hamburg an den Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus
Der Versammlungsraum Dock 220 war am 8. Mai bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele waren gekommen, um sich darüber auseinanderzusetzen, wie man in der heutigen Zeit diesem Tag Gedenken soll. Schon auf der Montagsdemo, die kurz vorher stattgefunden hatte, war das eins von mehreren Themen und es wurde für die Veranstaltung eingeladen. Wir benutzten den Artikel: „8. Mai - Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus - mehr als ein Gedenktag“, der am gleichen Tag auf "Rote Fahne News" erschienen war, und leiteten damit die Diskussion ein.
Für alle Anwesenden war klar, gegen jede imperialistische Aggression Stellung zu nehmen. Verschiedene Redebeiträge arbeiteten heraus, dass mit der Aggression nach außen die Repression nach innen zunimmt. Es gab sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, worin sich das ausdrückt.
Für einige Teilnehmerinnen drückte es sich in wachsender Gewalt in den Familien, in sexuellem Missbrauch von Kindern etc. aus. Sie brachten vor, dass dann die Staatsorgane eher die Täter schützten, als die, die den Betroffenen zu Hilfe kamen bzw. die Betroffenen selber. Dafür gab es Beispiele aus Pinneberg, einer Stadt bei Hamburg. Aber auch an der Faschisierung des Staatsapparats arbeiteten wir heraus, wie plötzlich - durch die reaktionäre Verschärfung des §130 Strafgesetzbuch - der Rechtsanwalt Roland Meister für seine erfolgreiche Vertretung des Internationalistischen Bündnisses beim Prozess zum Gedenken an Ernst Thälmanns 75. Todestag, in Gefahr gerät, seine Zulassung zu verlieren. Oder der Fall von Verantwortlichen der Website www.mlpd.de, denen zu Last gelegt wird, sie hätten mit dem kritischen Artikel: „Holodomor – das Märchen vom 'Völkermord Stalins' in der Ukraine" der 2014 (!) erschienen war, Volksverhetzung betrieben.
Bei allen berechtigten Beispielen und der entschlossenen Ansage: „Kein Fußbreit dem Faschismus!“ hätten wir sicher auch noch intensiver den folgenden Gedanken diskutieren sollen: „Das brachte den Antikommunismus in seine bis dahin tiefste offene Krise“, heißt es im Buch "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus", S. 52. Dies schlug sich auch in dem fortschrittlichen Potsdamer Abkommen nieder, dessen Umsetzung aber durch die antikommunistische Änderung der US-amerikanischen Deutschlandpolitik sabotiert wurde.