Stahl
Lohnnachschlag noch vor der Tarifrunde
Im Pausenraum diskutierten wir über die Tarifrunde im November.
Dabei wurde klar das wir nicht darauf warten können. Die Preise für Lebensmittel, Energie und das tägliche Leben reißen Löcher ins Portemonnaie. Doch wie bekommen wir einen Lohnnachschlag?
Als erstes fordern die Kollegen die Auszahlung von 3000 Euro netto um die Kosten für das letzte Jahr zumindest teilweise auszugleichen. Dann kamen Vorschläge von bis zu 500 Euro monatlich mehr, damit wir in der Tarifrunde auch um eine wirkliche Lohnerhöhung kämpfen und nicht nur den Verlust ausgleichen. „Das bekommen wir doch eh nicht, wenn man dem Vorstand zuhört! Da mache ich lieber Überstunden.“ Zu Recht meinte ein anderer: „Das kann doch nicht die Lösung sein. Ich mache doch nicht nur 33 Stunden die Woche, um dann Mehrarbeit zu kloppen. Wenn wir etwas wollen, müssen wir darum kämpfen und nicht jeder für sich überlegen, wie er durchkommt!“
Es werden Milliarden in den Umbau der Anlagen gesteckt, Subventionen dafür eingestrichen und viele Steuergelder für Aufrüstung ausgegeben. Geld ist also genug da. Die Frage ist, wer davon profitiert. Einer meinte: „Das ist halt so im Kapitalismus!“ Schon hatten wir eine spannende Diskussion um Sozialismus und Kapitalismus, also darum, was für die Arbeiter besser ist. Da müssen wir noch vieles klären, aber die Kollegen sind offener dafür als noch vor einem Jahr.
Einig waren wir uns darüber, auf der nächsten Betriebsversammlung eine Aktion zu machen, damit das in der ganzen Belegschaft diskutiert wird. Danach wollen wir uns mit Kollegen treffen und beraten, wie wir einen Streik selbständig organisieren können. Das will ich als nächstes in unserer Betriebsgruppe der MLPD besprechen - und wie wir weiter vorgehen.