Philippinen

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Zur Lage der Arbeiterklasse im Industriegebiet Calabarzon

Am 14. Mai, erschien auf der fortschrittlichen philippinischen Internetplattform „Bulatlat“ ein sehr interessanter Bericht über die Situation und den Kampf der Arbeiterklasse im Industriegebiet Calabarzon - das ist ein Akronym für die Regionen Cavite, Laguna, Batangas, Rizal und Quezon in den Philippinen – in dem sich über 7 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter konzentrieren.

Korrespondenz der Deutsch-Philippinischen Freunde e.V., Heidelberg

Hier sind einige Aussagen aus dem interessanten Artikel:

"...Seit Monaten muss der Gewerkschafter Mario Fernandez seine Umgebung zweimal überprüfen, wenn er seinen Arbeitsplatz bei Technol Eight Philippines verlässt. ‚Man kann nie sicher sein, ob man nicht verfolgt wird', sagte er. … Verdächtige staatliche Agenten in Zivil beschatten ihn seit dem letzten Jahr, als sie Tarifverhandlungen mit ihrer Muttergesellschaft aufnahmen. Er ist der Vorsitzende der Technol Philippines Workers' Union (TEPWU). … Die TEPWU hat während der letzten Tarifverhandlungsrunde höhere Leistungen und Prämien für ihre Beschäftigten ausgehandelt.

 

Allerdings verliefen die Verhandlungen nicht reibungslos. ‚Wir befanden uns in einer Sackgasse‘, sagte Fernandez. ‚Also mussten wir unsere Solidarität durch Aktionen zeigen. Wir begannen mit nicht produktionsbezogenen Aktionen, wie dem Tragen von Bändern und Gesichtsmasken mit Aufrufen darauf.‘ Als sich der Stillstand abzeichnete, griffen die TEPWU-Mitglieder zu drastischeren Maßnahmen. Wir riefen zu einer Produktionsverlangsamung auf, die die Tagesproduktion von 3000 Stück auf 1000 Stück pro Tag reduzierte. Das Management hatte keine andere Wahl, als auf uns zu hören’, sagte er. Zu dieser Zeit erhielten die TEPWU-Mitglieder und -Funktionäre unzählige Drohungen. Alle Gewerkschaftsfunktionäre und mehrere Mitglieder wurden während der Tarifverhandlungen von staatlichen Kräften schikaniert und aufgefordert, die Gewerkschaft zu verlassen. Zu diesem Zeitpunkt bemerkte Fernandez zum ersten Mal, dass er verfolgt wurde.“

 

Soweit zu den konkreten Bedingungen von Gewerkschaftsarbeit im Industriegebiet Calabazon am Beispiel des Gewerkschaftsführers Mario Fernandez. Dabei handelt es sich um keinen Einzelfall.