Von 700 Menschen überlebten nur wenig mehr als 100 die Katastrophe
Wollte griechische Küstenwache Flüchtlingsboot abdrängen?
Nach dem furchtbaren Schiffsunglück vor der Küste der griechischen Halbinsel Peleponnes stehen die faschistoide Flüchtlingspolitik der EU, stehen Nancy Faeser und Jens Spahn, stehen die griechische und die italienische Regierung und andere am Pranger. Konkret häufen sich jetzt auch die Vorwürfe an die griechische Küstenwache. Wenn sich die Angaben bestätigen, ist das Bootsunglück die größte Flüchtlingstragödie und übertrifft, was die Opferzahl betrifft, sogar die Katastrophe vor Lampedusa im Jahr 2013. Dort kamen am 3. Oktober 2013 insgesamt 355 Geflüchtete ums Leben. Die griechischen Behörden haben die Zahl der geborgenen Toten auf 78 korrigiert. Sie gehen offiziell von 568 Vermissten aus. Es wurden keinerlei Rettungswesten gefunden. Die Bootsinsassen reisten ohne jeglichen Schutz. Die 104 Überlebenden stammen aus Syrien, Pakistan und Ägypten. Angeblich hätten die Menschen an Bord angebotene Hilfe verweigert. Dem widerspricht die Menschenrechtsaktivistin Nawal Soufi, die nach eigenen Angaben Kontakt zu Insassen an Bord hatte. Diese hätten weder das Hilfsangebot verweigert noch ein Problem damit gehabt, nach Griechenland zu kommen. Inzwischen gab ein griechischer Regierungssprecher zu, dass die griechische Küstenwache - wie Überlebende bezeugt hatten - ein Seil auf das Boot geworfen hat. Die Menschen an Bord gerieten daraufhin in Panik, weil sie merkten, das Boot solle verschleppt oder abgedrängt werden.