Streikwelle

Streikwelle

Arbeiterschule unterstützt Arbeitskampf bei Papierherstellungsunternehmen in den Philippinen

Seit dem 16. Mai gibt es eine Welle von Streiks, organisiert von der Gewerkschaft „Militant Workers in Paperland Incorporated“ (MMPI). Hintergrund ist, dass es in den letzten Jahren trotz Beteiligung des Unternehmens an den Tarifverhandlungen keine Lohnerhöhungen gab.

Korrespondenz der Deutsch-Philippinischen Freunde e.V.

Schon am 19. Dezember 2022 hatte die Gewerkschaft einen Tarifvorschlag eingereicht, auf den die Unternehmensleitung auch nach 60-tägiger Bedenkzeit nicht reagierte. Erst am 2. Februar 2023 nahm die Geschäftsleitung an den Tarifverhandlungen teil. Bei dieser und den folgenden Verhandlungen kam es immer wieder zu Schikanen von Seiten der Geschäftsleitung. Einmal reduzierte sie die Zahl der Vertreter der Gewerkschaft bei der Sitzung und schloss Mitglieder der fortschrittlichen Gewerkschaft KMU von der Teilnahme aus. Ein anderes Mal brachte sie keinen Gegenvorschlag zu Vorschlägen über eine Lohnerhöhung und zu einer Sitzung erschien sie überhaupt nicht.

 

Am 16. Mai protestierte die MMPI mit einer Streikpostenaktion gegen die Verzögerung des Tarifvertrags und forderte die Unternehmensleitung auf, sich den Verhandlungen zu stellen. Die nächste Verhandlung endete ohne Ergebnis. Am 27. Mai veranstaltete die Arbeiterschule Paaralang Crispin Beltran zusammen mit der KMU eine Massenbildungsdiskussion, aus der am 1. Juni ein weiterer Streik resultierte. Am 2. Juni berief das Ministerium für Arbeit und Beschäftigung eine Schlichtungskonferenz ein. Themen waren u.a. die Forderungen nach Lohnerhöhungen, bezahltem Urlaub, Gewerkschaftsurlaub, Abfindungszahlungen und Gewerkschaftssicherheit.

 

Nach einer weiteren Schulung durch die Arbeiterschule, an der zwölf Nachtschichtarbeiter teilnahmen, folgten weitere Schlichtungskonferenzen. Bei der bisher letzten Konferenz am 30. Juni kam es zu ersten Ergebnissen: Die Summe von 1500 Philippinischen Pesos für Krankenhausaufenthalte und andere Gesundheitsfragen wurden um 200 PhP erhöht. Außerdem wird den Beschäftigten kostenlose Arbeitskleidung in Form eines einheitlichen T-Shirts ausgegeben. Einige wenige Arbeiter erhalten zudem Sicherheitsschuhe, wenn sie in gefährlichen Bereichen arbeiten.

 

Am 2. Juli gab es eine Streikabstimmung und am 6. Juli eine weitere Schlichtungskonferenz, deren Ergebnisse bislang noch nicht vorliegen. Man darf gespannt sein.