Schwäbisch Hall
6. August: Gedenkfeier zum Atombombenabwurf auf Hiroshima
Trotz Kälte und Regen kamen 40 Personen am 6. August auf den Friedensberg in Schwäbisch Hall.
Sie kamen auf den Platz, wo vor Jahren ein Gingkobaum gepflanzt worden war. Dieser Baum gilt als Symbol der Langlebigkeit: Er hat als einzige Baumart den Atombombenabwurf auf Hiroshima 1945 überlebt. Der Haller Gingkobaum wurde aus einem Samen von Hiroshima gezogen. Er kann jetzt wachsen, geschützt von einem Zaun, an dem gefaltete Kraniche angebracht wurden. Wolfgang Schlupp-Hauck, ehemaliger Vorsitzender der Friedenswerkstatt Mutlangen, hielt eine Rede, in der er das Verbot und die Vernichtung aller Atomwaffen forderte.
Aber: Warum die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, sei unter Wissenschaftlern umstritten, sagte er. Tatsächlich hatte die Sowjetunion Japan schon besiegt. Die Bomben wurden aus antikommunistischen Gründen dennoch gezündet - und um die Wirkung der Waffe an lebenden Menschen auszuprobieren. Die Städte Hiroshima und Nagasaki waren zuvor extra nicht von den USA bombardiert worden.
Mehrere kurze Redebeiträge brachten den Abscheu über Kriege zum Ausdruck und appellierten an die Regierung, statt dessen abzurüsten und das Geld für soziale Zwecke zu verwenden. Und sie forderten dazu auf, aktiv zu werden.
Erfrischend, dass Rudolf Bühler, Vorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (Schwäbisch Hällisches Landschwein) den weltweiten Imperialismus anprangerte, der schon viele Kriege geführt hat. Ein Redebeitrag, der der MLPD und Solidarität International nahe kommt, war am deutlichsten: Der Ukrainekrieg ist von beiden imperialistischen Seiten ungerecht. Man müsse das ganze System beseitigen. Er bekam viel Beifall.
Viele trugen zum Gelingen der Gedenkfeier etwas bei: Pavillons, Tische, Bänke, Kuchen, Kaffee, Tee und Musik. Am 31. August findet dann eine Kundgebung und Demo zum Antikriegstag statt.