Truckenthal
Hey-Ho - Umweltkämpfer auf dem Kindercamp
Das Kindercamp der Kinderorganisation ROTFÜCHSE, das im Rahmen des Sommercamps des Jugendverbands REBELL auch in diesem Jahr in Truckenthal / Thüringen stattgefunden hat, stand in diesem Jahr auch unter dem Thema des Kampfs zur Rettung der natürlichen Umwelt. Denn die Rotfüchse sind auch Umweltkämpfer. Auf dem Camp wird dies praktisch sichtbar, zum Beispiel durch Aufforstungsarbeiten im stark belasteten Thüringer Wald.
Im letzten Jahr wurden bereits umzäunte Abschnitte mit Hackschnitzeln ausgelegt, damit die heranwachsenden Bäumchen nicht vom Gras überwuchert werden. Wo es doch passiert ist, haben die Rotfüchse in diesem Jahr geduldig das Gras zurückgeschnitten und junge Bäumchen wieder freigelegt. Der befreundete Förster erklärte ihnen, dass die Bäume das brauchen, um genügend Sonnenlicht und Wasser zu bekommen. Die jungen Bäume können sich sonst nicht durchsetzen.
Auf dem Kindercamp geht es um eine proletarische Prägung von Solidarität, Selbstständigkeit, sich selbst was zuzutrauen und mitanzupacken, für seine Rechte einzutreten usw. Diese Prägung verwirklicht sich durch Einsätze im Wald und auch den alltäglichen Standards auf dem Camp.
So ein Standard ist der Platzdienst. Dabei ziehen die Kinder mit Handschuhen und Müllzangen versorgt über das Camp und sammeln Müll. Das wir nicht nur über Ordnung, Sauberkeit und Umweltschutz reden, sondern anpacken, begeistert. So hat ein Fünfjähriger nachgefragt, ob er eine Müllzange haben darf und ist dann damit freudig mit dem Ruf „Rettet die Umwelt“ zum Sammeln losgezogen.
Das wir inhaltlich überzeugen, zeigt folgende Begebenheit: Gegen Ende eines erfolgreichen Aufbaueinsatzes hat ein vermuteter AfD-Mann geschimpft, dass wir Kinder zum Betteln zwingen würden. Daraufhin kamen die Kinder ins Grübeln. „Aber ihr zwingt uns doch nicht. Wir sammeln ja für die Bergleute, dass sie nach Deutschland kommen können“. Die kurze Diskussion, dass wir vor denen keine Angst haben müssen, weil wir uns auf die umstehenden Leute stützen, verarbeitete das zweite Kind dann so: „Wir können dann eine Abstimmung machen, wer für die Umwelt ist und wer dagegen ist - und die meisten sind dann für die Umwelt. Und wer dagegen ist, der kommt dann ins Gefängnis“. Gleich besprachen wir, dass natürlich nicht Leute mit anderen Meinungen gleich ins Gefängnis kommen sollen. Nur wer unbelehrbar die natürliche Umwelt zerstören und die Masse der Menschen weltweit ausbeuten will, kommt vielleicht ins Gefängnis .
Das Vertrauen in die Massen, eine klare Position und ein revolutionärer Optimismus, dass wir es schaffen werden, die Zerstörung der natürlichen Umwelt zu verhindern, sind die Voraussetzungen dazu. Besonders durch das Camp hat dieser Siebenjährige bereits Ansätze entwickelt.