Kassel
Documenta 16: Antikommunistische politische Zensur von Anfang an geplant
Die bisherigen Leiter der documenta hatten den Auftrag, die Findungskommission zur Auswahl der nächsten documenta-Leiter bzw. -Leiterinnen zusammenzustellen.
Auf Wunsch der Gesellschafter der documenta GmbH – Stadt Kassel und Land Hessen – sind sie „unter einer strikten Auflage gestanden“, eine „erneute BDS-Debatte zu vermeiden.“ Ein Insider dazu: „ Es ging nicht nur um professionelle Qualität, sondern auch um andere Kriterien. Es durften keine Leute dabei sein, die vier oder fünf einschlägige Aufrufe unterschrieben haben.“ [1] Also offene politische Zensur auf Basis der antikommunistischen Theorie vom „linken“Antisemitismus.
Der Chef der hessischen Staatskanzlei, Alex Wintermeyer, forderte in diesem Sinn, dass der Bund „mitwirken und mitreden können“ muss und sagt „Neue Kontroversen wie die um den Antisemitismus darf es nicht nochmal geben. [2] Absurd nur, dass der Bund seine zwei Sitze im Aufsichtsrat derzeit nicht wahrnimmt. Nun soll der Bund Mitgesellschafter der documena GmbH werden oder seinen Einfluss über einen künstlerischen Fachbeirat geltend machen.
Es steht dahin, ob das Land Hessen und der Bund damit durchkommen. 94% der Besucherinnen und Besucher der letzten documenta waren mit dem Gesamtangebot zufrieden. [3] Und der neue Kasseler Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) lehnt den Bund als Mitgesellschafter ab und wünscht sich eine „mutige documenta“ [4]