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Gerechtigkeit für Mouhamed – kämpferische Selbstorganisation der Flüchtlinge festigt sich

Das ganze Ensemble flüchtlingspolitischer Aktivitäten, mit der Trauerfeier zum Jahrestag der Erschießung von Mouhamed Lamine Dramé bringt wichtige Fortschritte im Selbstbewusstsein und in der Selbstorganisation der kämpferischen Flüchtlingsbewegung und der Solidarität zum Ausdruck: Trauer mit Protest und Kampf zu verbinden; auf die eigene Kraft zu vertrauen; die faschistoide Flüchtlingspolitik angreifen; uneigennützige Solidarität; stolz, auch mit Revolutionären und ihren Organisationen zusammenzuarbeiten; sich den antikommunistisch motivierten Fahnenverboten nicht zu beugen, die eigene Kultur und Verbindungen zu feiern. All das zeigte sich auf der kämpferischen Demonstration durch die Dortmunder Innenstadt, die ausdrücklich die reaktionäre Regierungspolitik, die Dortmunder Stadtspitze, die Landes und Bundesregierung kritisierte, und einem ausgelassenen Konzert auf dem Kurt-Piel-Platz mitten in der Dortmunder Nordstadt.

Von pr
Gerechtigkeit für Mouhamed – kämpferische Selbstorganisation der Flüchtlinge festigt sich
Bild vom Solikonzert: Mamadez on Stage (rf-foto)

Gabi Fechtner, die Vorsitzende der MLPD, sprach in ihrer Rede auf der Zwischenkundgebung von Mitgefühl, Protest und visionär, von den Hintergründen der Tötung Mohammeds durch die reaktionären Polizeigesetze, die Stimmungsmache durch rechte Kräfte wie die AfD, als könne man sich nicht mehr vor die Türe trauen, und dass der Zusammenhalt unter den Anwohnern vieler Nationen in der Dortmunder Nordstadt gegen den Kapitalismus, die von ihm geprägte egoistische Denkweise, erkämpft werden muss. Die Vision einer kommunistischen Gesellschaft, die wirklich human, auf Solidarität beruht, ist das was das kommunistische Freiheitsideal für das Zusammenleben der Menschen und Nationen prägt. Die Rede Gabi Fechtners gibt es hier auf Youtube!

 

Das vom Freundeskreis Mouhamed organisierte Konzert mit den Musikern Levi Maeka, Frida Mamades, einem Teil der Band Gehörwäsche, mit Rebellen aus Bochum und den Musikern des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität aus dem Senegal, aus Kamerun und weiteren afrikanischen Ländern, dauerte bis weit nach 20 Uhr, verbreitete hervorragende Stimmung, Solidarität, Zusammenhalt bei gemeinsamem Tanzen, Essen und alkoholfreien Getränken.

 

Mit einer Spendensammlung für die Reisekosten der Mutter Mouhameds zur Teilnahme am Prozess gegen die angeklagten Polizisten, mit Werbung zur Beteiligung am bundesweiten Mitgliedertreffen des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität, dass am vergangenen Sonntag stattfand, mit Verbrüderung, hat sich die kämpferische Flüchtlingsbewegung weiter Profil erarbeitet und gestärkt.

 

Die MLPD hat diese Initiative nach Kräften unterstützt.

Die Organisatoren werteten aus:

Andreas vom Freundeskreis Mouhamed: „Wir konnten zeigen, das internationale Solidarität stärker ist als reaktionäre Flüchtlingshetze und diese ganze reaktionäre Politik der Regierung. Damit haben wir der Sache von Mouhamed viel Gutes getan. Ein toller Erfolg, trotz Regen, trotz Hetze und Totschweigen unserer Aktivitäten in der bürgerlichen Presse, eine so tolle Sache auf die Beine gestellt haben.“

 

Alassa Mfouapon: „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir unsere Forderungen auf die Straße tragen konnten, dass wir das organisieren konnten, dass wir als Freundeskreis Flüchtlingssolidarität „Justice for Mouhamed“ fordern konnten und gegen die Verschärfung der EU-Flüchtlingspolitik und der Rechtsentwicklung der Regierung protestieren konnten. Diese Forderungen stoßen auf Zustimmung. Da gab es Applaus aus den Fenstern und von der Straße. Die Leute haben uns für unsere Aktion beglückwünscht. Die Tagesschau muss ihre Berichterstattung noch korrigieren, die von 70 Teilnehmern schreibt, wir waren 150 bei der Demo und über den ganzen Tag sicher 300 Leute. Das war eine tolle Demonstration. Wir sind solidarisch. Es macht uns, als kämpferische Flüchtlingsbewegegung, stolz dass wir unsere Werte nicht verkaufen."

 

Lisa Gärtner von der MLPD: „Wir gratulieren dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, dass er heute den Mut gehabt hat, eine eigene Demo mit eigenem Aufruf zu initiieren und durchzukämpfen. Im letzten Jahr gab es vielfältige Bewegungen, und die haben es auch geschafft, dass die Tötung von Mouhamed nicht unter den Teppich gekehrt werden konnte. Es war wichtig, dass diese heutige Demo klare Positionen und Forderungen aufgestellt hat. Die andere Demo war zwar größer, ist aber nur noch ein Drittel so groß, wie die letzte, während der Freundeskreise doppelt so viele wie im letzten Jahr auf die Straße gebracht hat.

 

Es ist immer so, dass diejenigen, die die Dinge vorausdenken, die einen Schritt weiter denken, am Anfang immer eine Minderheit sind. Sie sind diejenigen, die es in den Gesamtzusammenhang stellen, dass es nicht nur um 36 Polizeiopfer geht, sondern dass jeden Tag Hunderte und Tausende Flüchtlinge durch den Imperialismus sterben und dass Millionen Flüchtlinge wie Menschen dritter Klasse behandelt werden. Das musste heute auf die Straße! Und da legt man sich natürlich mit mehr an: mit allen bürgerlichen Parteien, mit der ganzen EU. Dafür braucht man mehr Mut und mehr Klarheit, mehr Durchblick mehr Arsch in der Hose. Aber das haben alle, die heute bei dieser Demo waren, bewiesen und gezeigt. Das ist nicht immer leicht, da gibt es auch Gegenwind. Alle, die hier sind, die haben sich dazu durchgerungen. Das ist der richtige Weg und dafür herzlichen Glückwunsch!“

 

Auf der X-Seite (ehemals Twitter) des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität gibt es verschiedene Videos dazu. Leider muss man sich registrieren

 

Hier und hier gibt es Liedbeiträge vom Solikonzert auf dem Kurt-Piel-Platz