Heilbronn

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Chorprobe für die Bergarbeiterkonferenz: Arbeiterkultur im Park

Diese Korrespondenz zur Vorbereitung der überparteilichen 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz (IMC) ist auf der Online-Plattform „Heilbronner Stimme“ erschienen. Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert:

Dokumentiert aus „Heilbronner Stimme“

Zwei Tage vor Beginn der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz trafen sich Freunde der MLPD Heilbronn und ihres Jugendverbands REBELL zum Warm-up–Liederabend im Wertwiesenpark.

 

Die MLPD engagiert sich seit Monaten intensiv für die Vorbereitung dieser selbstorganisierten Konferenz. Dort treffen sich Vertreter der kämpferischen Bergarbeiter aus 18 Ländern in aller Welt, informieren sich gegenseitig aus erster Hand über ihre Lage, ihre Forderungen, Kämpfe, Erfolge und Niederlagen und organisieren die internationale Solidarität. Bergleute aus dem Salzwerk SWS unterstützen das Projekt mit ihren Spenden.

 

In der Vorbereitung entstanden auch enge Beziehungen zwischen Automobilarbeitern aus der Region mit der Bergarbeiterbewegung. Freunde und Mitglieder der MLPD unterstützen die Konferenz unter anderem im Sani-Dienst, beim Aufbau, in der Tontechnik, bei der Verpflegung und im internationalen Übersetzer-Team. Der Jugendverband REBELL engagiert sich besonders kulturell in der Bergarbeiter-Revue für die Auftaktveranstaltung. Diese vermittelt vor allem der jüngeren Generation die Lehren aus dem Bergarbeiterstreik von 1997 im Ruhrgebiet und Saarland.

 

Zu Beginn des Abends wurde der Ablauf der drei Veranstaltungen in Thüringen besprochen: Internationale Bergarbeiterkonferenz, Gedenkfeier in der Gedenkstätte KZ Buchenwald, 1. Weltkongress der Internationalen Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg. Dann wurden zu jedem der drei Ereignisse Lieder vorgestellt und eingeübt. Passanten im Wertwiesenpark gesellten sich zu der Gruppe und sangen mit – einer von ihnen war 25 Jahre lang Bergmann in Schlesien.

 

Heute wird an Ruhr und Saar keine Steinkohle mehr gefördert, der Bergbau in Deutschland konzentriert sich auf die Werra mit ihren Kali- und Salzbergwerken. Aus diesem Grund wählte die Bergarbeiterbewegung Thüringen als Gastgeber der Konferenz aus. Die ersten Helfer aus Heilbronn sind dort bereits seit dem letzten Wochenende beim Aufbau aktiv, als Teil einer internationalen Helfergruppe.

 

Auf der Playlist des Liederabends standen mit dem Steigerlied, „Joe Hill“ und „Santa Barbara“ je ein deutschsprachiges, englischsprachiges und spanisches Bergarbeiterlied. Auf die antifaschistische Gedenkfeier stimmte man sich mit den „Moorsoldaten“ und dem „Morschen Pfahl“ (La estaca) ein. Mit einer eigenen Version des bekannten Streiklieds „Keiner schiebt uns weg“ (We shall not be moved) und den „Arbeitern von Wien“ endete der stimmungsvolle Liederabend.