Gelsenkirchen

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Protest gegen angeordnete Zwangsräumung organisieren

Einer Familie in Gelsenkirchen-Horst wurde die drohende Zwangsräumung der von ihr bewohnten zwei Wohnungen zum 6. September mitgeteilt. Die Eltern und die zehn gemeinsamen Wunschkinder zwischen drei und dreiundzwanzig Jahren wohnen seit Januar 2021 dort. Die Familie wandte sich an die Wohngebietsgruppe Horst-Nord der MLPD.

Korrespondenz

Die achtjährige Tochter ist Rotfuchsleiterin. Natürlich helfen wir - mit rechtlicher Beratung und Härtefallantrag beim Amtsgericht - und dabei, politisch dagegen in die Öffentlichkeit zu gehen. Nach gründlicher Beratung in der ganzen Familie hat die sich dazu entschlossen. Die Mutter sagt: „Wenn wir jetzt den Kampf aufnehmen, können wir trotzdem verlieren. Aber dann sind wir immer noch ein Vorbild für andere, so was nicht hinzunehmen.“

 

Wir haben den Text einer Unterschriftensammlung erarbeitet und Samstag haben drei der Töchter bei unserem MLPD-Infostand zum ersten Mal in ihrem Leben Unterschriften gesammelt. Wir haben gemeinsam einen Brief an die Oberbürgermeisterin, Frau Welge, den Bezirksbürgermeister und die örtlichen Medien geschrieben. Das hat schon Wirkung gezeigt. Die Wohnungsnothlfe und das Jugendamt haben sich gemeldet, merklich unruhig, aber ohne Hilfestellung. Die Wohnungsnothilfe hat weiter keine passende Wohnung und das Jugendamt wollte nun eine Liste von Namen und Adressen von Familien, auf die die Kinder bis zwölf Jahren aufgeteilt werden sollen - um diese Familien auf Eignung zu überprüfen.

 

Die betroffene Familie hat immer wieder erlebt, dass Briefe und Pakete als unzustellbar zurück oder verloren gingen. Das macht die Sache schwierig. Das Urteil zur Zwangsräumung haben wir inzwischen. Das beruht auf Mietschulden von monatlichen Beträgen zwischen ca. 14 Euro und 105 Euro aus 2021 und drei Monaten aus 2023. Vermieter ist eine Immobiliengesellschaft in Wien. Die Miete wird vom Jobcenter direkt überwiesen und bisher ist nicht geklärt, wie diese Fehlbeträge zustande gekommen sein sollen.

 

Aber egal, was vielleicht auch schief gegangen sein mag: Wir wollen verhindern, dass die Familie auf die Straße gesetzt und auseinandergerissen wird. Das war das „Angebot“ des Jugendamts: Die Kinder bis zwölf kommen in amtliche Betreuung, der Rest der Familie in eine Obdachlosenunterkunft.

 

Solche Fälle werden - weil viele Wohnungen Privateigentum von großen Konzernen sind, denen es nur um Maximalpofit und nicht um Daseinsvorsorge geht und weil durch Inflation und Mieterhöhungen immer mehr Menschen das Geld nicht mehr haben - sehr viel mehr werden. Hier Widerstand und Bewusstseinsbildung zu organisieren ist eine Aufgabe unserer marxistisch-leninistischen Sozialarbeit.