23. September 1973
Pablo Neruda starb vor 50 Jahren
Pablo Neruda war ein weltberühmter kommunistischer chilenischer Dichter und Politiker.
Er erhielt 1953 den Stalin-Preis (er schrieb auch eine Ode an Stalin) und 1971 den Nobelpreis für Literatur. Seine kommunistische Einstellung prägte auch seine Lyrik. Am bekanntesten ist wohl der „Canto General“, der von Mikis Theodorakis vertont wurde.
Der „Canto General“ ist ein groß angelegtes Gedicht, das die gesamte Geschichte Lateinamerikas zum Thema hat. Es ist ein kultureller Höhepunkt des proletarischen Internationalismus.
Neruda war Zeit seines Lebens auch Politiker und Diplomat. An der Seite von Pablo Picasso und Paul Eluard engagierte er sich dichterisch und praktisch für die spanische Republik gegen den Franco-Faschismus. Persönlich sorgte er 1939 in Paris dafür, dass 2000 republikanische Exilanten nach Chile ausreisen konnten.
Zwischen seinem politischen Engagement und seinem künstlerischen Schaffen sah er nie einen Widerspruch. Bekannt wurde er auch mit Liebesgedichten. Berührend ist der Roman und Film von Antonio Skarmeta „Mit brennender Geduld“. Er schildert, wie er seinem Briefträger mit seinen Versen hilft, seine Angebetete zu erobern. Als kommunistischer Präsidentschaftskandidat trat er 1969 zugunsten von Salvador Allende zurück. Die revisionistische Entartung seiner Partei verstand er nicht. Zwölf Tage nach dem Putsch von Augusto Pinochet starb er. Mittlerweile wurden Gerüchte, er sei vergiftet worden, bestätigt.