Truckenthal
Das Boot ist nicht voll - vorhandene Rettungsboote nutzen und Kapazitäten ausbauen!
Thomas May, Hausleiter „Haus der Solidarität“ im Ferienpark Thüringer Wald in Schalkau / OT Truckenthal, hat unter der Überschrift "Das Boot ist nicht voll - vorhandene Rettungsboote nutzen und Kapazitäten ausbauen!" eine aktuelle Pressemitteilung veröffentlicht: Das Haus der Solidarität kann sofort 25 Flüchtlinge aufnehmen!
Sehr geehrte Damen und Herren,
Immer wieder liest man in den Medien aktuell, „dass das Boot voll“ sei.
Das Land Thüringen erklärt den Stopp der Flüchtlingsaufnahme in Thüringen, weil die Kapazitäten in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl mit inzwischen 1600 Flüchtlingen - statt maximal 800 vorgesehenen - völlig überbelegt ist. Auch Landkreise und Kommunen sehen ihre bisherigen Kapazitäten erschöpft.
Angesichts dieser Situation hat das „Haus der Solidarität“ im Ferienpark Thüringer Wald in Schalkau (Ortsteil Truckenthal) dem Land Thüringen und dem Landratsamt Sonneberg erneut die sofortige Aufnahme weiterer Flüchtlinge angeboten.
Die UNO geht von einer steigenden Zahl von über 100 Millionen Menschen aus, die in ihrer Heimat durch Hitze, Dürre, Überschwemmung usw. nicht mehr überleben werden können. Die Ausreifung der begonnenen globalen Umweltkatastrophe, der zunehmende Wirtschaftskrieg zwischen den verschiedenen Blöcken und die daraus resultierenden tatsächlichen Kriege vervielfachen diese Zahl. Statt die Ursachen der erzwungenen Massenmigration wirkungsvoll zu bekämpfen, werden Flüchtlinge bekämpft. Wohin führt die Politik der Abschottung, eine Politik der Entsolidarisierung, wenn man das zu Ende denkt?
Die von der AfD propagierte Losung „Unser Land zuerst“ wird in der Flüchtlingspolitik auch von der Bundesregierung umgesetzt. Statt gesellschaftliche Kräfte und Kapazitäten auf den sofortigen und massenhaften Ausbau von Wohnungen zu konzentrieren, werden Milliarden in den ungerechten Krieg in der Ukraine gepumpt, eilig LNG-Terminals gebaut und Deals mit reaktionären Herrschern in Afrika und dem arabischen Raum geschlossen. Dieser Weg ist falsch!
2016 wurde das „Haus der Solidarität“ als Flüchtlingsunterkunft einer neuen Art eröffnet, das weitgehend ehrenamtlich errichtet wurde. Flüchtlinge werden nicht als Menschen zweiter Klasse behandelt, sondern es wird ein gemeinsames Zusammenleben mit den vielen weiteren Gästen im Ferienpark entwickelt. Die Bedingungen für die Integration sind aufgrund der engen Verbindung zur Bevölkerung, regionalen Behörden und Schulen sehr gut. Etliche Nachbarn haben bereits Sprachkurse, Sport-Training, medizinische Beratung, usw. angeboten und durchgeführt. Eine ganze Reihe Flüchtlinge konnten mit Unterstützung des Ferienparks mittlerweile eine Arbeit aufnehmen.
Es ist ein klarer Gegenpol gegen die menschenverachtende Hetze, die hier vor Ort vor allem von der AfD verbreitet wird. Seit letztem Frühjahr wohnen mehrere ukrainische Flüchtlingsfamilien hier, die sich gut betreut fühlen. Inzwischen berichteten sogar bundesweite Medien wie die Tagesthemen oder der Stern von der erfolgreichen Integration, die hier verwirklicht wird. Siehe ://www.stern.de/politik/deutschland/afd-landkreis-sonneberg--wie-lebt-man-hier-alsfluechtling---33819040.html
Das Landratsamt Sonneberg hat die Einrichtung angeschaut und war von den Möglichkeiten sehr angetan. Um so unverständlicher ist es, dass uns noch kein einziger Flüchtling zugewiesen wurde, obwohl das ein geeigneter und dezentraler Weg zur Lösung wäre. Wir bekräftigen unser Angebot, sofort 25 Flüchtlinge aufzunehmen und laden die Presse, die Politiker aus den Kommunen und der Landesregierung und die Bevölkerung ein, sich vor Ort ein Bild zu machen.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas May
Hausleiter „Haus der Solidarität“ im Ferienpark Thüringer Wald in Schalkau / OT Truckenthal