Mercedes-Benz-Sprinter-Werk
Wir machen den Streik der UAW-Kollegen in den USA bekannt und organisieren den Zusammenhalt
Mit zwei Plakaten und dem "Rote Fahne Magazin" haben wir gestern beim Schichtwechsel viele Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass die in der Union Auto Workers organisierten Kollegen in den USA seit Wochen gegen US-Konzerne streiken.
Ihre Forderungen sind auch hier von Bedeutung - mit der Umstellung der Sprinter-Produktion auf Elektroantrieb (VAN-EA) wird an Arbeitsplätzen „gesägt“, Werke werden gegeneinander ausgespielt - z.B. Düsseldorf gegen Ludwigsfelde - und für 2024 wurde die erneute Schließung der Nachtschicht angekündigt. Viele Kollegen wollten mehr wissen. Ein Kollege meinte zur Forderung nach Streikrecht: „Dafür ist die Regierung zuständig, nicht der Konzern“. Klar! Aber Scholz wird sich keiner Forderung öffnen, wenn er nicht „grünes Licht“ von den Spitzen der Industrieverbände bekommt. 2 Euro wanderten von insgesamt fünf Kollegen in die Spendendose für die Streikenden und ihre Familien.
Auch im Werk zeigten sich Kollegen dankbar, als sie von Aktivisten der Gruppe, die sich mit der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz (IAC) gebildet hat, auf den Streik in den USA angesprochen wurden Ein junger türkischer Kollege am Band war sichtlich erfreut, davon zu hören. Er war überrascht und empört, dass dieser Streik in den deutschen bürgerlichen Medien kaum Beachtung fand. Beim Nachdenken über das Gesagte trübt sich sein Optimismus: „Werden die Kollegen gewinnen, wenn die Medien und auch die Gesetze und das ganze System im Grunde gegen uns sind?“ Deshalb muss die Internationale Automobilarbeiter-Konferenz diesen Streik bekannt machen, das Band um den Globus knüpfen. Nur in vielen Kämpfen werden wir lernen, wie wir das System grundsätzlich verändern können.
Die Kollegen haben zugesagt, ihn über den Streikverlauf auf dem Laufenden zu halten und ihn zum nächsten Treffen der IAC-Gruppe in Düsseldorf einzuladen. Ein kroatischer Kollege Anfang 50, aus der Produktion von Evobus Mannheim reagierte auf den Solidaritätsaufruf zum Streik mit einem „Dankeschön für diese wichtigen Streikinfos“. Er steht zu 100 Prozent hinter dem Streik und den Forderungen und wünscht den Streikenden viel Erfolg und alles Gute. Ein Kollege vom Band in der Sprinter-Produktion schrieb aus seinem Urlaub: „Eigentlich müssten wir gemeinsam für massive Lohnerhöhungen, Lohnzuschläge und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich streiken. Die Zeit ist längst reif für einen gemeinsamen Kampf über die Grenzen des eigenen Konzernstandortes und die Ländergrenzen hinweg. Viel Erfolg im gemeinsamen Kampf!"