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Mindestens 10.000 Teilnehmer bei Palästina-Demonstration

Mindestens 10.000 Teilnehmende schätzt ein Teilnehmer der heutigen Palästina-Demonstration in Berlin. Die Polizei spricht von nur 6000 Teilnehmenden, was unrealistisch ist.

Von Rote Fahne Redaktion
Mindestens 10.000 Teilnehmer bei Palästina-Demonstration
Blick auf den Demonstrationszug (rf-foto)

Die Stimmung war wütend und entschlossen. Die hohe Teilnehmerzahl hat auch die Organisatoren überrascht. Es waren sehr viele Palästinenserinnen und Palästinenser vor Ort. Vereinzelt waren auch türkische Organisationen, wie die Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa (ATIK), an der Demonstration beteiligt. Die Mehrheit der Teilnehmenden waren Jugendliche zwischen 16 und Ende 20 Jahren.


Gleich zu Beginn musste der Veranstalter verlesen, dass keine Sympathiebekundungen für die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und das verbotene Netzwerk für politische Gefangene Samidoun geäußert werden dürfen. Dies stieß bei den Teilnehmenden auf Unmut.


Unter anderem durften auch Redner jüdischer Organisationen sprechen. Immer wieder wurde betont, dass man sich nicht spalten lassen dürfe und dass es - entgegen der Berichterstattung in den bürgerlichen Medien - keinen Konflikt zwischen Muslimen und Juden gebe. Ebenso wurde immer wieder gegen den Kolonialismus Stellung bezogen. Es wurde deutlich gemacht, dass die bürgerlichen Massenmedien ganz anders berichten würden, wenn hier - wie in der Ukraine - hellhäutige Christen massenhaft getötet würden. Die Manipulation der Medien greift offensichtlich immer weniger.


Die MLPD war mit einem Hotspot vor Ort und führte viele interessante Gespräche. Sie kritisierte, dass Hamas-kritische Standpunkte bei den Rednern nicht zugelassen werden sollten. Diese klare Haltung spielte auf dieser Demo auch kaum eine Rolle. Das Polizeiaufgebot war martialisch und groß. Die Polizei hielt sich aber insgesamt zurück.

 

Insgesamt gingen in Deutschland am Samstag mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße. Die MLPD beteiligte sich an vielen Aktionen aktiv und sprach unter anderem bei der Demo in Herne. Hier einte alle der Protest gegen die imperialistische Aggression Israels. Die überwältigende Mehrheit war zugleich kritisch gegenüber der faschistischen Hamas.

 

Am Freitag gab es in Essen eine Demonstration unter Federführung islamistisch-faschistischer Gruppen. Dazu schreibt das Zentralkomitee der MLPD in seiner aktuellen Erklärung: "Weltweit protestieren Millionen Menschen gegen den Gaza-Krieg. In der Hauptseite ist das eine fortschrittliche bis antiimperialistische Massenbewegung. In Deutschland beteiligten sich bereits Zehntausende. Zugleich ist Wachsamkeit geboten, da auch reaktionäre und faschistische Kräfte die Situation ausnutzen." (Hier geht es zur ZK-Erklärung)

 

Rote Fahne News wird morgen morgen weiter berichten und bittet die Korrespondentinnen und Korrespondenten um Korrespondenzen bis 13 Uhr!