UAW-Streik gegen die "Big Three"
Die amerikanischen Automobilarbeiter stehen auf
Die Wucht der konzernübergreifenden Streiks der Automobilarbeiter über 6 Wochen bei gesteigertem Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft, überraschte die Konzernführungen. Die „Groẞen Drei“ amerikanischen Autokonzerne Ford, General Motors und Chrysler als Teil von Stellantis sind eingeknickt.
Die Wucht der konzernübergreifenden Streiks der Automobilarbeiter über 6 Wochen bei gesteigertem Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft, überraschte die Konzernführungen. Die „Groẞen Drei“ amerikanischen Autokonzerne Ford, General Motors und Chrysler als Teil von Stellantis sind eingeknickt. Die amerikanische Automobilarbeitergewerkschaft UAW weitete die Streiks aus und zwingt Detroiter Autokonzerne, ihre Forderungen zu erfüllen.
Die Automobilarbeiter erkämpften kräftige Lohnerhöhungen und ein Streikrecht gegen Werksschließungen. Der Kampf um einen Nutzen aus ihrer gesteigerten Produktivität und zur Schaffung von Arbeitsplätzen mit der 32-Stunden-Woche als Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich muss weiter geführt werden. Seit Montag, dem 30. Oktober, sind die Streiks ausgesetzt, die Gewerkschaftsmitglieder beraten und stimmen zur Zeit über die Verhandlungsergebnisse ab.
Bei Ford steigen die Niedriglöhne sofort um 88 Prozent, Arbeiter in Zeitverträgen werden fest eingestellt. Bei den sehr kräftigen Lohnerhöhungen muss allerdings die lange Laufzeit der Verträge berücksichtigt werden. Künftige Arbeiter in E-Auto-Fabriken erhalten Gewerkschaftsrechte und die erkämpften Tarifverträge. Ford stimmte einer 30% Rekorderhöhung der Löhne zu und zusätzlichen Erhöhungen wenn die Lebenshaltungen steigen. Der höchste Stundenlohn stiegt auf 42.60 Dollar die Stunde. Bei General Motors bekommen die Arbeiter 25 Prozent mehr Stundenlohn, plus zusätzlicher Erhöhungen, wenn die Lebenhaltungskosten steigen. Festeinstellung für Leiharbeiter ist Teil des Vertrags, sowie Festeinstellungen bei den Arbeitern in der Batterieherstellung von Ultium Cell.
Bei Stellantis sind die Verhandlungsergebnisse noch nicht im Detail bekannt. Sie schließen den Verhandlungen von Ford an. Doch ein besonderer Erfolg ist, dass eine geschlossene Montagefabrik wieder geöffnet wird. (30.10.2023 Reuters Detroit)
Der UAW-Vorsitzende bestärkt den Stolz und die gewachsene Kampfkraft der Automobilarbeiter bei dem historisch neuen zukunftsweisenden konzernübergreifenden Streik, der erweitert wurde mit zeitgleichen Streiks in Kanada und Mexiko. Die amerikanischen Automobilarbeiter haben gezeigt, dass sie das Kämpfen nicht verlernt haben, die amerikanische Gewerkschaftsbewegung geht gestärkt aus diesem Kampf hervor.
In den Medien in Deutschland war diese große Streikbewegung höchstens eine Randnotiz. Die Stuttgarter Nachrichten erdreisten sich sogar, den Streikenden die gestiegene Arbeitslosigkeit in den USA in die Schuhe zu schieben, „das sei weitgehend eine Folge der Streikaktivität“. (StN 4.11.2023 nach einer dpa/AFP Meldung) Tatsächlich entließen die Autokonzerne im Oktober Arbeiter, um die Streikenden zu zermürben und die Sympathie aus der Bevölkerung zu untergraben. 33 000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie wurden vernichtet.
Kein Kampf darf mehr alleine stehen! Die internationale Automobilarbeiterkoordination (IAC) organisierte am 13. Oktober die Solidarität mit dem Streik der UAW-Kollegen in den USA! Euer Kampf ist unser Kampf, denn weltweit nehmen die Autokonzerne die Erweiterung und Umstellung auf E-Autos zum Anlass, Arbeiter zu erpressen.
Die Stuttgarter Gruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung lädt ein, den Streik und die Solidarität auszuwerten.
Mittwoch 22.11.2023 um 17:00 Uhr und um 18:00 Uhr im Bistro zu feiern, Arbeiterbildungszentrum, Bruckwiesenweg 10.
Bereiten wir einen europaweiten und kämpferischen Aktions- und Streiktag am 8. Dezember vor!