Montagsdemo am 6. November
Gegen die Diskriminierung der Münchner Montagsdemo!
Die Montagsdemo in Giesing vor der Telapost verläuft wie immer engagiert. Redner berichten von der bundesweiten regionalen Montagsdemo in Stuttgart am 28. Oktober. Wir aus München haben mit einer Delegation aus Bayern teilgenommen.
Wir unterstützten u.a., dass dort die gekürzte Rede von Jürgen Jung, aus München / Pfaffenhofen, von Salam Shalom, Arbeitskreis Palästina-Israel e.V., vorgetragen wurde. Diese ist nun auch ungekürzt auf der Homepage der bundesweiten Montagsdemo (http://bundesweite-montagsdemo.de/?cat=408) nachzulesen.
Es wird zu verschiedenen Themen gesprochen, u.a. zum Krieg im Nahen Osten. Es wird für den Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November geworben und auch für die Umweltaktionswoche Anfang Dezember.
Soziale Fragen, der Kampf um jeden Arbeitsplatz und die Solidarität mit den Kämpfen weltweit sind ein ständiges Thema. Viele, vor allem junge Leute kommen vorbei, nehmen Flugblätter mit. Zum Standpunkt der MLPD sagt ein junger Mann - er hat aufmerksam zugehört: „Das ist genau richtig: Die faschistische Hamas und den Staatsterror der israelischen Regierung ablehnen und sich mit dem Befreiungskampf des palästinensischen Volkes solidarisieren!“
Plötzlich rennt eine Frau an uns vorbei und schreit hysterisch: „Das sind Antisemiten! Das sind Antisemiten!" Das war genau in dem Moment, als eine Rednerin den Spendenaufruf der Vereinigten Front für die Soforthilfe eines der völlig überfüllten und überlasteten Krankenhäuser im Süden des Gazastreifens verlas. Am offenen Mikrofon wurde dieser schwere Vorwurf diskutiert und auch kritisiert, denn mit dem Begriff Antisemitismus soll in diesem Zusammenhang der palästinensische Befreiungskampf unterdrückt werden! Stefan Engel schreibt dazu in seinem Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“: „Die israelische Netanjahu-Regierung startete 2015 eine Kampagne mit dem Vorwurf des ‚linken Antisemitismus‘ gegen jede Kritik an der imperialistischen Politik Israels und an ihrer Unterdrückung des gerechten Befreiungskampf des palästinensischen Volks im Allgemeinen und die Marxisten-Leninisten im Besonderen. … Die MLPD unterstützt die Existenzberechtigung eines israelischen Staates, kritisiert aber, dass das imperialistische Israel völkerrechtswidrig den größten Teil Palästinas besetzt hält und dessen Bevölkerung willkürlich enteignet, vertreibt und mordet. Bis heute wird dem palästinensischen Volk ein eigenständiger Staat verweigert. … Die berechtigte Kritik an der reaktionären Politik der israelischen Regierung als ‚linken Antisemitismus‘ umzudeuten, ist reine Demagogie. Der Antisemitismus hat eine lange Geschichte, entwickelte sich zu einer offen rassistischen Form der bürgerlichen Ideologie, die bis zum systematischen Völkermord an Millionen europäischer Juden durch den Hitler-Faschismus führte. Der Marxismus-Leninismus und seine führenden Repräsentanten bekämpfen den Antisemitismus seit jeher grundsätzlich.“ (S. 131-132)
Am Ende der Montagsdemo kamen mehrere Polizisten und fragten: „Habt ihr palästinensische Fahnen getragen oder Parolen gerufen?“. Sie sagten, dass sich jemand über uns beschwert hätte und nahmen unsere Personalien auf. Außerdem beschlagnahmten sie Flugblätter, die eine Teilnehmerin noch in der Hand hatte. Wir protestieren gegen diese Diskriminierung und lassen uns das nicht gefallen!