Hamburg/Kollegenzeitung "Docker zeigen klare Kante" Sonderausgabe

Hamburg/Kollegenzeitung "Docker zeigen klare Kante" Sonderausgabe

Selbständiger Streik im Hafen: Sofortige Rücknahme des MSC-Geheimdeals! – Unbefristeter Streik aller HHLA-Betriebe, bis alle unsere Forderungen erfüllt sind!

„Docker zeigen Klare Kante“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen, berichtet in einer Sonderausgabe über den selbständigen Streik im Hamburger Hafen:

Von "Docker zeigen Klare Kante" (dokumentiert)
Selbständiger Streik im Hafen: Sofortige Rücknahme des MSC-Geheimdeals! – Unbefristeter Streik aller HHLA-Betriebe, bis alle unsere Forderungen erfüllt sind!
Bild vom Streik (rf-foto)

Gestern haben die HHLA und der Senat verkündet, uns an die weltgrößte Reederei MSC verkaufen zu wollen. 200 Arbeiter sind am Burchardkai sofort in den selbständigen Streik getreten. Die Nachtschicht hat übernommen. Richtig so! Eine andere Sprache verstehen Senat und Vorstand nicht! HHLA-Chefin Titzrath verkündet, sie hätten alle „für die HHLA und die Stakeholder relevante Aspekte“ abgesichert. Für Stakeholder sind bekanntlich andere Dinge „relevant“ wie für uns Hafenarbeiter! Während für MSC einzig und allein der maximale Profit zählt, sagen wir: Kampf um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz! Hände weg von unseren erkämpften Errungenschaften!

 

Seit Wochen wurde ein 104 Seiten starker Vorvertrag ausgehandelt. Wenn der Vertrag doch so toll ist, warum wird er dann nicht veröffentlicht? Schluss mit den Geheimverhandlungen! In den letzten Jahren wurden zahlreiche Betriebe am Hafen privatisiert. Tschentscher (Hamburgs Erster Bürgermeister, Anm. d. Rote Fahne Redaktion) und Dressler machen den Dienstleister für Monopolkonzerne, sei es NSC, Cosco oder HapagLloyd. Das ist staatsmonopolistischer Kapitalismus live: Die Monopole diktieren dem Senat, was zu tun ist. Dieselben Regierungsparteien sind es, die die Kriegspolitik, Umweltzerstörung und Inflation vorantreiben. Jetzt gilt es, als Arbeiter unsere eigene Rechnung aufzumachen! Der Senat hat nicht einmal den Respekt, zu uns zum Streik zu kommen. Hat da jemand Angst vor kämpferischen Arbeitern?!

 

  • Alle Hafenbetriebe in den Streik! Jetzt müssen alle Hafenarbeiter zusammenstehen.
  • Die Privatisierung muss vom Tisch – ohne Wenn und Aber! Wir lassen uns nicht (für dumm) verkaufen – weder vom weltgrößten Reederei-Monopolisten noch vom Senat!
  • 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
  • Für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht! Keine Repression gegen Streikende!
  • Machen wir die Gewerkschaft zu unserer Kampforganisation! Zugleich sind wir als Arbeiter selbständig und stimmen selber ab, wie der Streik geführt wird.

 

Auch heute ist es nicht „unser Hafen“ – aber in dieser Losung keimt der Gedanke an den echten Sozialismus, in dem die Produktionsmittel tatsächlich Eigentum der Arbeiterklasse sind. Kürzlich fand in Hamburg der siebte Hafenarbeiterratschlag statt – mit Hafenarbeitern aus vier Ländern. Und sicher ist: Wer kämpft, bekommt Solidarität! Auch international!

 

Hier gibt es die Vorderseite des "Docker zeigen Klare Kante"

 

Hier gibt es die Rückseite des "Docker zeigen Klare Kante"