Berlin
Demonstration: Weg mit dem PKK-Verbot - Schikanen durch Polizei und Veranstalter
Mehr als 4000 überwiegend kurdische Menschen zogen am gestrigen Samstag vom Oranienplatz in Kreuzberg durch Berlin, um für die Aufhebung des PKK-Verbots zu demonstrieren.
Die Kundgebung hatte noch nicht begonnen, als die Berliner Polizei mit der ersten Schikane begann und verkündete, dass die Versammlung sofort aufgelöst werde, wenn in Bild, Text oder Wort etwas über Abdullah Öcalan gesagt werde. Dies wurde massiv durchgesetzt, aber noch unverschämter war die Behauptung der Polizei, sie würde damit die Durchführung der Kundgebung schützen.
Die MLPD hatte schon vor Wochen ein Grußwort bei den Veranstaltern angemeldet, um ihre Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf zu bekunden. Wir wurden immer wieder an einen anderen Verantwortlichen verwiesen, bis uns das Reden verboten wurde, weil die MLPD in dem Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ von Stefan Engel eine Kritik an Abdullah Öcalan übt.
Ein Verantwortlicher ging sogar so weit, dass er uns verbieten wollte, das Buch auf der Demo zu verkaufen, was natürlich ein absolutes No-Go ist. Das sahen auch einige Teilnehmer so, die sich für die Positionen der MLPD interessierten. Wir hörten oft die Meinung, dass der kurdische und der palästinensische Befreiungskampf zusammengehören und verkauften vier Bücher „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“. Es gab mehrere Interessenten für eine kurdische Übersetzung.