Fake News

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Kriegspropaganda Israel: Keine Beweise für Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Hamas

Imperialistische Kriege werden bekanntlich immer auch mit psychologischer Kriegsführung geführt.

Von ffz

Ein Paradebeispiel dafür liefert derzeit Israel. Seit Tagen geistert das Gerücht durch die Medien, Fotografen, die für die New York Times, für Associated Press, CNN bzw. Reuters arbeiten, seien von der faschistischen Hamas vorab über deren Massaker am 7. Oktober in Israel informiert worden und deshalb vor Ort gewesen.


Das gibt dem Palästinenserhasser und Faschisten Benjamin Netanjahu, seines Zeichens israelischer Premierminister, die Steilvorlage zum lospoltern: „Diese Journalisten waren Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Noch härter geht Regierungsmitglied Benny Gantz ins Gericht, wenn er auf X postet: „Journalisten, die über das Massaker informiert waren und trotzdem untätig zusahen, wie Kinder abgeschlachtet wurden, sind um nichts besser als Terroristen und sollten auch so behandelt werden“. Wie die Frankfurter Rundschau in ihrer Ausgabe vom 11. November schrieb: "Mit anderen Worten: Die Journalisten verdienen es, so wie die Terroristen der Hamas getötet zu werden".

Doch wer behauptet eigentlich was?

Die Quelle der Berichterstattung ist die pro-israelische Website Honest Reporting. Dabei handelt es sich um ein Online-Portal, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, westliche Medien zu überprüfen und zu rügen, wenn sie - nach Ansicht von Honest Reporting - „anti-israelisch“ berichten. Damit liegt das Portal voll auf der Linie der faschistisch-imperialistischen israelischen Regierung, die den Post sofort aufgriff und viral gehen ließ.

 

Dabei liefert das Posting nicht den geringsten Beweis für eine Zusammenarbeit der Fotografen mit den Terrorkommandos der Hamas. Es wird lediglich behauptet, dass palästinensische Fotografen am 7. Oktober vor Ort waren. Kein Wort davon, dass diese Journalisten in irgendeiner Weise im Vorfeld informiert waren oder dass sie zugesehen haben, wie die Hamas unschuldige Zivilisten massakriert hat. Statt klarer objektiver Fakten veröffentlicht Honest Reporting seine durchaus diskussionswürdige Privatmeinung, dass in diesem Fall „journalistische Grenzen überschritten“ worden seien bzw. dass der Vorfall „ernste ethische Fragen“ aufwerfe. Auch dies ist ohne jeden Beleg geschrieben und ein Beispiel für mangelnde journalistische Sorgfaltspflicht.

 

Gegen die Behauptung der Plattform und der israelischen Regierung, die gestern bei Markus Lanz als bewiesene Tatsachen hingestellt worden sind,  spricht hingegen die logische These der Frankfurter Rundschau, dass die beteiligten Fotografen die ersten Bilder erst zwei Stunden nach dem Überfall der Hamas gemacht haben und wohl kaum zwei Stunden gewartet hätten, um sich auf den Weg zu machen.


Die beteiligten Medien dementieren natürlich die Behauptungen der israelischen Regierung und ihrer Online-Plattform. Denn - wie wir gerade gesehen haben - sie halten keiner Überprüfung stand und sind das, was sie schon zu Beginn dieses Artikels waren: Fake News und psychologische Kriegsführung im Interesse der israelischen Regierung, um von dem Massaker abzulenken, das sie gerade im Gazastreifen anrichtet!