Das Imperium schlägt zurück

Das Imperium schlägt zurück

Raubzug gegen Bolivien auf leisen Sohlen

Zwischen 2007 und 2012 waren in Bolivien unter der antiimperialistischen Regierung von Evo Morales zahlreiche internationale Konzernbetriebe aus der Öl- und Rohstoffförderung verstaatlicht worden, um die Reichtümer des Landes den breiten Massen zukommen zu lassen.

Von Anna Bartholomé

Mit Hilfe internationaler Gerichtshöfe schlägt das Imperium der internationalen Übermonopole jetzt zurück und fordert Entschädigungen.

 

Zuletzt hat Glencore, der in der Schweiz ansässige weltweit größte Bergwerks- und Rohstoffhandelsbetrieb, eine Zahlung von 253 Millionen US-Dollar vom bolivianischen Staat erzwungen. So hatte es der ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag für „rechtens“ befunden, nachdem die Colqui-Mine und ein Unternehmen für Zinnproduktion, Metalúrgica Vinto, verstaatlicht worden war.

 

Bolivien hatte dagegen Widerspruch eingelegt – und nun den Prozess vor einem amerikanischen Gerichtshof verloren. Vor der Weltöffentlichkeit weitgehend verschwiegen, ist das arme Andenland mit zehn ähnlichen, internationalen Schiedsverfahren konfrontiert, mit denen internationale Übermonopole Forderungen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar als „Entschädigung“ durchsetzen wollen.

 

Um sich dagegen zur Wehr zusetzen, hat der bolivianische Staat zehn internationale Anwaltskanzleien engagiert - und schon dafür 16 Millionen US-Dollar hingeblättert. [1] Wer womöglich gehofft hatte, dass das internationale Finanzkapital mit seinen Machtorganen sich irgendwann mit einer zeitweiligen Niederlage abfinden wird – wird eines besseren belehrt. Bolivien gebührt internationale Solidarität für diese Auseinandersetzung, gemäß der Leitlinie der United Front: Kein Kampf gegen den Imperialismus darf mehr alleine stehen.