Kassel
Durch massiven Druck documenta 16 insgesamt gefährdet
Nach dem Rücktritt eines israelischen Mitgliedes und des mit Palästina solidarischen Inders Hoskoté sind nun auch die anderen vier Mitglieder der Findungskommission der documenta 16 zurückgetreten.
Rote Fahne News berichtete am 20. November in dem Artikel "Wegen Palästina-Solidarität in Findungskommission: Bund droht mit documenta-Ausstieg".
Die Findungskommission fürchtet angesichts der aktuellen Debatte um ihre kritische Rolle: „Kunst erfordert eine kritische und multiperspektivische Auseinandersetzung (…), um ihre transformative Kraft entfalten zu können. Kategorische und einseitige Reduktionen und Vereinfachungen komplexer Zusammenhänge drohen eine solche Auseinandersetzung im Keim zu ersticken“ [1].
Die Kritik am Antisemitismus speziell im Licht der deutschen Geschichte teilen sie, sehen aber die Gefahr, „ dass dieses Bewusstsein der besonderen Verantwortung meinungspolitisch missbraucht wird, um unerwünschte Ansätze und deren breite und öffentliche Diskussion von vornherein zu unterdrücken.“ [2] Durch die bedingungslose Solidarität mit dem zionistischen Staat Israel seit dem Hamas-Angriff wird ja jegliche Kritik daran kritminalisiert.
Die documenta steht wieder am Anfang. Das betrifft den Zeitpunkt (verschieben?), die Strukturen, den Ort - bis dahin, die documenta insgesamt in Frage zu stellen. Solange aber jedem kritischen Geist Antisemitimus unterstellt wird , kann es keine offene und kritische docomenta geben. Diese Hysterie gefährdet also die wichtigste Kunstausstellung weltweit. Dagegen ist der Protest angesagt. Diese große kritische Weltkunstausstellung muss erhalten werden.