Uniklinikum Leipzig

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Tarifrunde der Länder: "Wir sind mehr und stärker als je zuvor!"

Am vergangene Mittwoch war der vierte große Warnstreiktag am Uni-Klinikum (UKL) in Leipzig. Wieder waren die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit Beschäftigten der Landesdirektion und der Universität auf der Straße. Sie alle stehen vor einer wichtigen Entscheidung.

Korrespondenz

Die Streikbereitschaft und der Kampfwille sind so groß wie nie in diesem Tarifbereich. 600 Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen nahmen an der kämpferischen Demo teil. Streiklokal war nach einer Kirche und einem Eisstadion diesmal ein Techno-Club. Eine Delegation überbrachte wütende Protestbriefe im CDU-Büro. Am Donnerstag zum Beginn der 3. Verhandlungsrunde demonstrierten 10.000 Kolleginnen und Kollegen in Potsdam und forderten ihre ver.di-Verhandlungskommission auf, auf keinen Fall ein schlechtes Angebot anzunehmen. Das hat Christine Behle vom Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft auch zugesagt.

 

Aber wie es dann weiter geht, falls es zu keinem Abschluss kommt, da sind viele Fragen offen. Viele streiken zum ersten Mal, bereits den vierten ganztägigen Streik. Die Aktivisten des Streiks haben zum Teil bereits zehn Streiktage auf dem Konto. Der Organisationsgrad ist zum Teil niedrig und so gibt es auch einige nachdenkliche Beiträge, ob man sich eine Urabstimmung und einen unbefristeten Streik - noch dazu über Weihnachten - zutraut, fragten einige. Andere erwiderten, dass "wir uns vor acht Wochen auch keinen 52-Stunden-Streik zugetraut haben und trotzdem haben wir ihn auf die Beine gestellt." Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Am Wochenende will ver.di breit die Mitglieder über die Verhandlungen informieren und mit ihnen beraten.

 

Einig waren sich aber alle, dass unabhängig vom konkreten Ergebnis und ob es zu einem Abschluss jetzt oder später kommt, wir bereits Großes erreicht haben. Wir sind besser organisiert als je zuvor, hatten mit 800 Gewerkschaftsmitgliedern (davon rund 200 neue) noch nie so viele. Wir haben mit unserer Arbeitskampfleitung und den vielen Aktiven eine Struktur geschaffen, die wir jetzt festigen werden. Mit Vertrauensleuten - darauf setzt eine wachsende Zahl von Kolleginnen und Kollegen. Das war sicher nicht unser letzter Kampf. Es geht nicht nur um Lohn, sondern um das ganze (Gesundheits)-System. Ganz davon abgesehen, dass am UKL auch nach der Tarifrunde der Länder keine sogenannte Friedenspflicht besteht und sich nahtlos die Auseinandersetzung um Arbeitszeitverkürzung anschließt.