Ein landesweiter Streik legte Marokko am Mittwoch weitgehend lahm. Der Streik, zu dem die größten Gewerkschaften des Landes aufgerufen hatten, ist eine direkte Reaktion auf einen reaktionären Gesetzentwurf, der das Recht der Arbeiter auf Streik untergräbt. Im Mittelpunkt des Protests steht der Gesetzesentwurf 97.15, der darauf abzielt, Streiks zu regulieren, indem er strenge Bedingungen für ihre Rechtmäßigkeit aufstellt. So werden Betriebsbesetzungen verboten und Streikende mit Lohnabzügen bedroht. Der Streik traf vor allem die Bereiche Verkehr, Gesundheit und Bildung. Auch die marokkanische Arbeitergewerkschaft (UMT) schloss sich dem Streik an und rief eine zweitägige Arbeitsniederlegung aus. Auch die Arbeiter von Renault Tangier beteiligten sich an dem 24-Stunden-Streik.