Umweltverbrecher wie Currenta standen am Pranger

Umweltverbrecher wie Currenta standen am Pranger

Angriffslustiger und vielfältiger Umweltkampftag in Leverkusen

Zu einer Kundgebung im Zentrum von Leverkusen hatte die Umweltgewerkschaft eingeladen. 25 bis 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter sieben sieben Rotfüchse aus Leverkusen, hatten sich zusammengefunden. Nach einem musikalischen Auftakt durch die Band „Gehörwäsche" begrüßte eine Vertreterin der Umweltgewerkschaft die Teilnehmer der Veranstaltung und die Passanten.

Von einem Korrespondenten
Angriffslustiger und vielfältiger Umweltkampftag in Leverkusen
(rf-foto)

Nach einem musikalischen Auftakt durch die Band „Gehörwäsche" begrüßte eine Vertreterin der Umweltgewerkschaft die Teilnehmer der Veranstaltung und die Passanten. Sie begrüßte auch die teilnehmenden Organisationen: den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, Kollegen und Kolleginnen der IG Metall, den Jugendverband REBELL mit den Rotfüchsen und die MLPD.

 

Sie grifft die Veranstalter des Weltklimagipfels COP28 in Dubai an, auf dem Inzwischen unverhohlen die internationalen Energiekonzerne die Regie übernommen haben und die Regierungen der führenden Länder ihren imperialistischen Ökologismus zur offenen Leitlinie machen. Der internationale Umweltkampftag ist das Gegenprogramm der kämpferischen Umweltbewegung und Teil des gesellschaftsverändernden Kampfes der Massen als einzig möglichen Weg zur Rettung der Existenz der Menschheit. Sie brachte auch die Explosionskatastrophe in der Gikftmüllverbrennung im Chempark Leverkusen in Erinnerung: Currenta macht mit dem Segen der Behörden so weiter wie bisher und wirbt mit seinen großen Kapazitäten, auch die giftigsten Stoffe entsorgen zu können. Das sind die wirkliche Umweltverbrechern.

 

Die Sprecherin des Kreises südliches Rheinland der MLPD warb für den echten Sozialismus als nötigen und möglichen Weg, das Ausreifen der globalen Umweltkatastrophe noch aufzuhalten. Sie griff die Geschichtsverdrehung des Antikommunismus an und zeigte auf, welche Leistungen zum Schutz der Umwelt zum Beispiel im China zur Zeit Maos erbracht worden.

 

Ein Kollege von Ford ergriff das Wort und forderte dazu auf, die Hetze der AfD gegen die Umweltbewegung, ihre Demagogie überzeugend anzugreifen und auch die Unterdrückung und Kriminalisierung von Umweltkämpfern durch die Bundesregirung zurückzuweisen und sich solidarisch zu erklären. Er berichtete auch von Diskussionen mit seinen Kollegen bei Ford: unter anderem gegen die Behauptung, dass die Umstellung auf die Produktion von elektrisch angetriebenen Autos Arbeitsplätze vernichte. Ford hat in den letzten zehn Jahren, in denen Verbrenner produziert wurden, bereits mehr als 10.000 Arbeitsplätze in Köln vernichtet. Und das Scheinargument, dass die Umwelt nicht gerettet würde, wenn in Deutschland eine vorbildliche Umweltpolitik gemacht würde, auseinanderzunehmen: die Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit kann nur international angegangen und gelöst werden, die international verbundene Arbeiterklasse ist die Kraft, die das auch schon angepackt hat, v.a. auch die weltweite Bergarbeiterbewegung, die sich an die Spitze dieses Kampfs gestellt hat.

 

Eine Kollegin erklärte ihre Solidarität mit der weltweiten Fridays-for-Future-Bewegung und gegen Versuche, diese zu diffamieren und zu spalten mit dem konstruierten und unwahren Vorwurf des Antisemitismus gegen Greta Thunberg. Dass Repräsentanten der FFF-Bewegung in Deutschland aus dem grünen Lager diesen Spaltungskurs mitmachen, sei ein Skandal.

 

Ein weiterer Redner griff auf, dass auch der Kampf gegen imperialistische Kriege wie in der Ukraine und im Nahen Osten Thema des Umweltkampftages sein müssen: die Weltkriegsgefahr ist eine existenzielle Bedrohung der Menschheit und auch die Kriege selbst sind regionale Umweltkatastrophen ungeheuren Ausmaßes. Auch der Kampf für das Recht auf Flucht ist Teil des Umweltkampfes, da den Menschen in vielen Ländern nichts anderes mehr übrig bleibe, um ihr Leben zu retten durch die Umweltzerstörungen in ihren Ländern.

 

Ein musikalischer Höhepunkt war das Lied "Wir sind Umweltkämpfer" von der "Gehörwäsche" zusammen mit dem Rotfüchsen. Eine Kollegin griff noch mal das Thema Sozialismus auf. Wenn wir die Menschen davon überzeugen wollen, dass nur der Sozialismus Lösung ist, müssen wir klare Antworten darauf haben, warum in den ehemals sozialistischen Ländern der Sozialismus durch die Führungen zerstört wurde und welche Schlussfolgerung für einen erneuten Anlauf zum Sozialismus gezogen werden müssen. Sie griff dann auch konkret die Perspektivelosigkeit der bürgerlichen Medien an: sie hatte kürzlich einen Beitrag für Kinder und Jugendliche im ZDF gesehen, indem einerseits die zugespitzte Lage der Umwelt teilweise richtig dargestellt wurde, aber als einzige Schlussfolgerung auf die UNO und ihre Klimakonferenzen verwiesen wurde.

 

Ein Redner brachte einen spannenden Bericht von seinem Besuch bei der COP28 in Dubai mit: er hatte dort mit anderen zusammen viele Gespräche mit Teilnehmern aus einer ganzen Reihe von Ländern geführt, die sich ehrlich für die Rettung der Umwelt einsetzen und Kritik an den COP-Konferenzen haben. Sie konnten eine ganze Reihe von englischsprachigen Exemplaren des Buches "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen" verkaufen. Schnell bekamen sie es aber mit dem Sicherheitsdienst, dann mit der Polizei und der Kriminalpolizei zu tun. Sie wurden stundenlang verhört, ihr Gepäck wurde durchsucht und ihnen wurde verboten, das Buch weiter anzubieten. Sie fanden trotzdem Wege, dies zu tun und konnten auch eine Reihe von Kontakten knüpfen.

 

Zum Abschluss gab es noch einen tollen Rap eines Kollegen. Er mündete sehr eindringlich in die Aufforderung: "Nehmt Ihnen, eh' sie verbrannt, die Welt aus der Hand".
Mit den Passanten wurde direkt der Sozialismus als nötige Konsequenz der globalen Umweltkatastrophe mit dem Buch in der Hand angesprochen. Es gab tiefergehende Diskussionen und auch polarisierte Wortwechsel. Ein Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen" und zwei Exemplare des Rote Fahne-Magazins fanden Käufer.