Umweltkampftag
Strategiediskussion führen - auch im kleinen Ulm
Die Umweltgewerkschaft Ulm hatte zum Umweltkampftag eingeladen: alle in Ulm aktiven Gruppen des Umwelt-Netzwerkes wurden angeschrieben.
Es kamen Migranten vom Tohum Kulturverein und drei Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“. Diese haben sehr gute und kämpferische Reden gehalten und zum zivilen Ungehorsam aufgerufen. Die Diskussion am offenen Mikrofon war sehr lebhaft. Es gab mehrere vorbereitete Redebeiträge und einige spontane Diskussionsbeiträge.
Die Beiträge waren solidarisch und respektvoll. Der Aspekt, den eine Rednerin einbrachte, dass Arbeiterstreiks eine entscheidende Kraft sind, war sehr überzeugend. Es wurde auch offen angesprochen, dass wir uns einerseits in gemeinsamen Aktionen unterstützen können und müssen, andererseits aber noch viel mehr diskutieren müssen, um herauszufinden, wo unsere Gemeinsamkeiten liegen. Zum Beispiel der Begriff „Kapitalismus“. Was ist das eigentlich? Für die MLPD ist das vom Standpunktdes des wissenschaftlichen Sozialismus aus gesehen - die Ausbeutung von Mensch und Natur auf der Grundlage ökonomischer Gesetzmäßigkeiten, die Herrschaft einer winzigen Schicht des internationalen Finanzkapitals über die gesamte Gesellschaft.
In mehreren Beiträgen wurde auch sehr gut herausgearbeitet, dass die „Umweltfrage“ auch soziale Aspekte und Kriege beinhaltet. Was das Militär an CO2-Emissionen produziert, ist gigantisch. Dazu Uranmunition und chemische Kampfstoffe! Auch der Zusammenhang mit dem Zwang, seine Heimat aufgrund von lokalen Umweltkatastrophen verlassen zu müssen, wurde angesprochen. Flucht ist ein Menschenrecht! Gut war die Bereitschaft zur Strategiedebatte. Fangen wir in Ulm mal ganz klein an. Klarer Austausch der Standpunkte, wobei auch deutlich wurde, dass der Kampf um die Denkweise nicht nur heute, sondern gerade auch für die sozialistische Revolution entscheidend ist. Klares Bekenntnis zu gemeinsamen Aktionen auf Grundlage des Kampfes und auf Augenhöhe, wobei wir die Hauptverantwortlichen im Visier haben müssen und nicht nur ein paar Autofahrer, um irgendwie mediale Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Mut der Beteiligten ist klar zu begrüßen.