Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen
Betriebsversammlung: „Das Thema Umwelt betrifft uns!“
Die Umstellung auf Elektromobilität betrifft auch unseren Betrieb. Die Geschäftsleitung wittert neue Maximalprofite.
Dazu gehört für sie eine massive Arbeitsplatzvernichtung und „Kosten sparen, um wettbewerbsfähig zu ein“. Unter den Kollegen wird heiß debattiert. Eine Meinung: „Besser zurück zum Verbrenner, dann läuft die Arbeit wieder?“ Ein Kollege geht in seinem Redebeitrag bei der Aussprache auf der Betriebsversammlung darauf ein. Er bringt Argumente und Fakten, dass die globale Klimakatastrophe und die globale Umweltkatastrophe bereits begonnen haben. Ein „Weiter so wie bisher“ führt die Menschheit sicher in den Untergang.
Es ist mucksmäuschenstill im Saal. Sonst wird schon mal gequatscht am Rande. Aber das Thema ist ernst. Der Kollege zeigt das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ in die Kamera, die die Betriebsversammlung in hybrid an Hunderte Schreibtische und auf Smartphones überträgt. Er bringt Vorschläge für Sofortmaßnahmen wie: „Erzwingen von Umbau, Rückbau oder Ausbau von Produktion, Produkten und Transportmitteln im Sinn des Umweltschutzes“ (S. 450) In ihrer Gesamtheit seien die Forderungen und die Rettung der Menschheit zwar erst in einer sozialistischen Gesellschaft möglich, aber einzelne Maßnahmen können wir bis dahin erkämpfen. Das nütze Arbeitsplätzen und Umweltschutz, denn wir brauchen beides!
Nach dem Beitrag sieht sich die Betriebsratsführung bemüßigt, Richtung Geschäftsleitung klarzustellen: „Das ist eine persönliche Meinung.“ Das kommt bei den Kolleginnen und Kollegen gar nicht gut an. Nach der Versammlung meint einer: „Warum wurde da nachgetreten? Ich hab zu meinem Meister gesagt, dass das gar nicht geht. Der meinte, der Beitrag wäre halt zu einem anderen Thema gewesen. Aber der Beitrag war genau zu dem, was uns betrifft!“
Mehrere Kollegen lasen sich interessiert das Inhaltsverzeichnis vom Buch durch. Mit einzelnen gab es auch sehr kontroverse Diskussionen, wenn die kleinbürgerlich-sozialchauvinistische Denkweise wirkt: „Deutschland hat genug getan, sollen erstmal die Chinesen und Inder Umweltschutz machen.“ So kommen die Sachen auf den Tisch, können und müssen weiter ausgetragen werden.