Solidaritätsbotschaften
Der Bergmann Julian Wächter steht nicht allein
Gegen die politisch motivierte fristlose Kündigung des Bergmanns Julian Wächter gibt es vielfachen Protest und für ihn große Solidarität.
Solidaritätserklärung der Nürnberger Trägergruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination
Liebe Bergleute, lieber Julian Wächter,
so hätten es die Herrn Kapitaleigner der Bergbauunternehmen und ihre Manager gerne, dass die Bergleute die gefährliche und gesundheitsschädliche Arbeit unter Tage verrichten - ohne Widerspruch, ohne Protest und vor allem ohne organisierten Widerstand! Und wenn sich ein Bergmann nicht daran hält, wird er fristlos brotlos gemacht!
So geschehen bei Kali & Salz im Werk Werra. Dort hat der junge Bergmann Julian Wächter vom Schacht Sünna in Unterbreizbach bei einer Betriebsversammlung die schlechten Arbeitsbedingungen und Pläne der Kapitalseite zur Vernichtung Hunderter von Arbeitsplätzen zur Sprache gebracht und wurde wegen seines Redebeitrags fristlos gekündigt. Der junge Bergmann klagt jetzt gegen die Kündigung mit dem Rechtsschutz der Gewerkschaft. Er bekommt internationale Solidarität!
Mit Empörung hat die Nürnberger Trägergruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination (IAC) diesen Angriff zur Kenntnis genommen und einstimmig beschlossen, solidarisch für den jungen Bergmann einzutreten. Die Trägergruppe kämpft ebenfalls für eine Welt ohne Armut und Krieg, für eine Welt mit mehr demokratischen Rechten und Freiheiten. Und für eine gesunde Umwelt.
So organisieren wir von der Nürnberger Trägergruppe des IAC die Solidarität branchen- und länderübergreifend, denn: „Kein Kampf darf mehr alleine stehen!“ Und: „Wer einen von uns angreift – greift uns alle an!“
Nürnberger Trägergruppe des IAC
Otfried Stein, Kontaktadresse, otfried.stein@web.de
Kollegen von der Linkspartei in Chemnitz
In unheiliger Tradition: Kali und Salz (K+S) verkündete praktisch am Vorweihnachtsabend die Vernichtung von bis zu 300 Arbeitsplätzen. Rigoros werden Arbeiterinnen- und Arbeiterinteressen und deren Lebensgrundlagen auf dem Altar des Kapitals geopfert. Damit steht das Unternehmen in der unseligen Tradition seit der Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen im Zuge der sogenannten Wiedervereinigung. Seitdem sind Existenzängste, Vertrauensverlust und eine tiefe Enttäuschung zu Gast im Revier. Kein Wunder, wenn der Glaube an die Demokratie bei den Kumpels verlustig geht und kampfeslustig nach Alternativen gesucht wird. Den Kumpels und ihrer Interessenvertretung, dem Betriebsrat, gilt nicht nur unsere Sympathie, sondern auch und vor allem unsere Solidarität im Kampf um die Erhaltung der Arbeitsplätze. Dafür wünschen wir ihnen Kraft und Zuversicht sowie allseitige bundesweite Unterstützung. Wir stehen auch fest an der Seite des jungen Bergmann Julian Wächter, der nach seiner couragierten Rede auf der letzten Belegschaftsversammlung „kaltgestellt" und später fristlos entlassen worden ist. Für seinen verfassungskonformen Einsatz zur Wahrung von Arbeiterinteressen wurde seitens der Konzernleitung zynisch und gnadenlos die Machtkarte gezogen. Wir meinen, jetzt gilt es Julian Wächter nach Kräften zu unterstützen und der Konzernleitung mit nationaler und internationaler Geschlossenheit sowie kämpferischem Einsatz zu begegnen. Nicht nur das, wir möchten Julian Wächter auch finanziell unterstützen und werden eine Solidaritätsspende überweisen. Raimon Brete, Dietmar Lehmann und Matthias Schwander. PS.: Wir bitten um Weiterleitung der Spende an Julian Wächter. Danke!