Erkältungs-, Grippe- und Covid-Welle

Erkältungs-, Grippe- und Covid-Welle

Warum die Stärkung des Immunsystems so wichtig ist

Seit Wochen erleben wir eine anhaltende Welle von Virusinfekten. Die Auswirkungen in Kitas, Schulen und Betrieben sind oftmals dramatisch. Arbeit in Notbesetzung und Schließungen sind auf der Tagesordnung. Viele Menschen erkranken wiederholt in kürzeren Abständen und können sich nur langsam von den Folgen erholen, weil das Immunsystem bereits geschwächt ist.

Von Dr. med. Willi Mast

Bereits vor der Covid-Pandemie war das Immunsystem vieler Menschen belastet – durch ungesunde Lebensmittel und Ernährungsweise, durch Umweltgifte und -belastungen, durch krankmachenden Dauerstress und Bewegungsarmut. Die Abwehr vieler Kinder ist auch durch die oft unnötige Behandlung mit fiebersenkenden Medikamenten und Antibiotika vorbelastet. Umso wichtiger: die Aufklärung über Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystem.

 

Eine bewusste Ernährungsweise ist oftmals entscheidend, um die Infekt-Abwehr zu kräftigen: Eine vollwertige Kost, mit viel frischem Gemüse und Obst, wenig Süßigkeiten (und Süßgetränken!), wenig fast-food und Fertiggerichten. Das sorgt für Mikronährstoffe und Ballaststoffe, die unser Immunsystem im Darm fit und reaktionsfähig halten.

 

Fleischkonsum ist in begrenztem Umfang sinnvoll. Produkte aus der Massentierhaltung und Wurst haben meist eine entzündungsfördernde Wirkung. Und bei rein veganer Ernährung muss mit Vitamin- und Mineralstoffmangel gerechnet werden (Eisen, Vit. B12, Zink u.a.).

 

Angesichts der kapitalistischen Lebensmittelproduktion haben viele Menschen heute einen Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen - was unser Immunsystem schwächt. Insbesondere die Einnahme des „Sonnen-Vitamins D“ ist vor allem in der kälteren Jahreszeit wichtig. Das gilt insbesondere - aber nicht nur - für Ältere und chronisch Kranke. Tagesdosis: 2000 bis 3000 E. (Der Blutspiegel sollte auf jeden Fall über 30, am besten sogar über 50 ng/l liegen). Auch auf die Zufuhr von Vitamin A (eine Karotte/Tag!), Vit. C (frisches Obst, Zitrusfrüchte etc.) und auf B-Vitamine ist zu achten.

 

Nicht nur chronisch kranke Menschen haben oft auch einen Mangel an Zink, Selen und Q10, der ausgeglichen werden sollte. Für das Immunsystem und zahlreiche Stoffwechselvorgänge hat Zink eine Schlüsselstellung. Bei Zinkmangel sollten 40 mg zur Nacht eingenommen werden, bei akuten Infektionen vorübergehend auch 80 mg.

 

Unter dem beherrschenden Einfluss weltweiter Pharma-Monopole spielen diese „Mikronährstoffe“ – wie die Krankheitsvorbeugung überhaupt - fast keine Rolle. Damit lassen sich auch keine großen Profite erwirtschaften ...

 

Auch Bewegung und Sport, am besten im Freien und gemeinsam mit anderen, sind wichtig für unser Immunsystem. Man braucht und sollte dabei nicht unbedingt an die Leistungsgrenze gehen. Aber zweimal pro Woche (mindestens 30 min.) sollte das Minimum sein. Auch Sauna und tägliche Wechselduschen sind einfache und wirksame Methoden, um sich abzuhärten und zu wappnen gegen Erkältungsreize.

 

Dauerstress und Schlafstörungen sind häufige  Ursachen für eine Abwehrschwäche und Krankheit. Auch wenn Arbeitsstress natürlich nur begrenzt zu vermeiden ist: Entscheidend ist oftmals der richtige Umgang mit Stress und die Vermeidung von unnötigem Dauerstress. Zu wenig beachtet werden Schlafstörungen. Maßnahmen zur „Schlafhygiene“ sind deshalb unverzichtbar, um dem Körper und der Seele ausreichend Ruhepausen und Regeneration zu verschaffen. Ein Rat dazu: weniger Zeit mit abendlichen Bildschirmmedien verbringen.

 

Nicht zuletzt: Soziale Aktivitäten sind unverzichtbar für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Sozialer Rückzug schwächt das Immunsystem und das Selbstvertrauen. „Nur gemeinsam sind wir stark“, ist nicht ohne Grund das Motto der Arbeiterbewegung.