Umwelt
„Die Saat“ - ein spannender Thriller ohne Konsequenz
Es lohnt sich, den deutsch-norwegischen Thriller "Die Saat" anzuschauen, der derzeit in der Mediathek der "ARD" zu sehen ist.
Die Handlung ist realistisch: Ein Agrarmonopol versucht, durch die Übernahme eines Konkurrenten seine weltweit marktbeherrschende Stellung auszubauen und die Welternährung zu kontrollieren. Wie solche Monopole mit der EU-Bürokratie verschmolzen und diese ihr zu Diensten sind, wird anschaulich geschildert.
Ein großer Teil der Handlung spielt im nordpolaren Spitzbergen. Nicht nur die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend, auch der Hinweis auf die dort im Stollen des „Svalbard Global Seed Vault“ tatsächlich gelagerten Saatgutreserven der Welt ist informativ. Jonathan Berlin als Umweltaktivist Victor Wegener positioniert sich auch im „wirklichen Leben“ als Umweltaktivist. Leider lässt der Film einen etwas ratlos zurück. Subtil versucht er, Verständnis für die „Sachzwänge“ angeblich umweltbewusster Konzernchefs und um die Welternährung besorgter EU-Spitzenpolitiker zu wecken. Letztlich vermittelt er die Botschaft: Gegen die Diktatur der Monopole ist man machtlos.
Deshalb empfehle ich als Begleitprogramm zum Film das aktuelle Buch von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“, erschienen im Verlag Neuer Weg. Dort wird nicht nur im Abschnitt B.14. darauf eingegangen, wie die „Monopolistische Agrarindustrie Umwelt und Ernährung der Menschheit gefährdet“. Im Gegensatz zum Film lässt uns das Buch auch nicht ratlos zurück. Es behandelt die „Merkmale der neuen Qualität des internationalen Umweltkampfs“ und hilft, nicht nur Einzelkämpfertum und Stellvertretertum im Umweltkampf zu überwinden, sondern auch den Konzernchefs und ihren Freunden in der EU-Bürokratie das Fürchten zu lehren.