Kontroverse Diskussionen

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Bauernproteste in Freiburg: „Nix ist so liedrig, dass es nicht für ebis gut wär“

Aus dem Badischen übersetzt bedeutet die Überschrift: „Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut wäre“.

Korrespondenz

Ca. 1000 Traktoren sind am 8. Januar 2023 nach Freiburg gefahren, um den Protesttag zu organisieren. Solidarität gab es von Handwerkern, Metzgern, Bäckern,  Gastronomie, von Fuhrunternehmen, Speditionen, Bauarbeitern und weiteren. Ein Traktor kam an „Sorry für den Stau – aber wir kämpfen für euer regionales Essen“. Es kamen Traktoren und sonstige Fahrzeuge vom Schwarzwald, vom Kaiserstuhl und vom Umland in Freiburg. Viele hatten auch das Plakat „Landwirtschaft ist BUNT - nicht Braun!" an ihrem Fahrzeug.

 

Zwei Straßenbahnen waren gefüllt von Demonstranten, die in ihrer Arbeitskluft in die Innenstadt kamen. Erwin Wagner, heute Rentner, ehemaliger Landwirt, bekannter Aktivist in Freiburg, eröffnete die Kundgebung, es sprachen einige Bauern und brachten den Unmut ans Mikrofon. Kritik gab es auch an dem ganzen Bürokratismus im Lande, es wurde auch gewünscht, dass die Politiker, insbesondere die Grünen, sich mit der Arbeit der Bauern vertraut machen.

 

Insgesamt gibt es in unserer Region überwiegend Nebenerwerbsbauern, die alle noch einer Beschäftigung nachgehen, um ihre Höfe halten zu können. Von 260.000 Betrieben gibt es 70% im Nebenerwerb in Deutschland.

 

Einige Flugblätter der MLPD „Arbeiter und Bauern Hand in Hand: Gegen Regierung, rechte „Opposition“ und Monopole!" und einige Exemplare des Rote-Fahne-Magazins haben den Besitzer gewechselt; sie wurden gerne genommen. In Diskussionen kam immer eine Wut heraus, allerdings gibt es auch noch wenig Vorstellung, in welcher Richtung es weitergehen soll. Mit dem Sozialismus konnten sich die Menschen erstmal nicht anfreunden. Viele sind enttäuscht, wie hart ihr Arbeitsleben ist und wie wenig es wertgeschätzt wird.