Lauterbachs Gesundheitsreform

Lauterbachs Gesundheitsreform

Zusammenlegung der Notrufnummern setzt Menschenleben aufs Spiel!

Die Tagesschau berichtete am 16.01.24, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Notfallversorgung reformieren will. Die Notfall-Ambulanzen sollen entlastet werden, in dem die Notrufnummern 112 und 116117 zusammengeschaltet werden.

Ulrich Achenbach

Zwar unterstützen Ärzte im Saarland diesen Vorschlag Lauterbachs, sehen aber in der Umsetzung Probleme. Der Anruf käme dann bei der Integrierten Leitstelle des Rettungszweckverbands an, dort entscheidet ein medizinisch-qualifizierter Mitarbeiter (Arzt?), wie es weitergeht: Wird der Anrufer mit dem Rettungswagen geholt, soll er eigenständig eine Notdienst-Praxis aufsuchen oder am nächsten Tag zum Hausarzt gehen?

 

Die Rufnummer 112 ist für akute Notfälle gedacht wie z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall. Oftmals ist es dem Anrufer dieser Notfallnummer aus gesundheitlichen Gründen nicht einmal möglich, seine Adresse den Rettungskräften zu nennen! Sofortige Hilfe ist in solchen Fällen zwingend notwendig!

 

Die Rufnummer 116117 ist für Krankheitsfälle gedacht, wo die Behandlung noch einen gewissen zeitlichen Spielraum zulässt. Ein Mensch der über plötzliche Krankheitssymptome wie zum Beispiel heftige Bauchschmerzen klagt, aber noch in der Lage ist, seine Leiden zu beschreiben und seine Anschrift zu nennen, aber außerstande ist, eine Notfallambulanz persönlich zu erreichen. Ein Hausbesuch eines Notarztes käme dann infrage, was aber erfahrungsgemäß eine lange Wartezeit bedeutet.

 

Sind beide Notfall-Rufnummern zusammengeschaltet, ist nicht gewährleistet, dass in unaufschiebbaren Notfällen tatsächlich ein Rettungswagen kommt. Ist zum Beispiel der Mitarbeiter des Rettungszweckverbandes der Meinung, die Krankheits-Symptome des Anrufenden seien kein Notfall, sind aber in Wirklichkeit ein akuter Notfall, kann das Leben eines Menschen aufs Spiel gesetzt werden! Denn der Hausbesuch eines Notarztes kann dann bereits zu spät kommen.

 

Deshalb muss für akute Notfälle auch eine separate Notrufnummer (112) beibehalten werden! Schluss mit Krankenhausschließungen!