Brasilien
Vale und BHP wegen Umweltverbrechen verurteilt
Ein brasilianisches Gericht hat die Bergbaukonzerne Vale (Brasilien) und BHP (Australien) zur Zahlung von knapp neun Milliarden Euro verurteilt.
2015 war der Damm eines von ihnen gemeinsam betriebenen Klärbeckens gebrochen. Die giftige Schlammlawine begrub ein Dorf unter sich, tötete 19 Menschen und vergiftete den Fluss Rio Doce über 650 Kilometer bis zum Atlantik. Dass die Verantwortlichen zu hohen Strafen verurteilt wurden, ist ein Erfolg. Dafür hatten Umweltinitiativen und Betroffene neun Jahre lang gekämpft. Doch das Geld geht nicht an die Betroffenen, sondern in einen staatlichen Fonds.
Unterdessen geht der Kampf der Überlebenden und Angehörigen des Dammbruchs von Brumadinho in 2019 weiter. Dort starben 272 Menschen, als die Schlammlawine unter anderem die voll besetzte Kantine der Mine mit sich riss. Betroffene protestierten vergangene Woche vor den Toren des TÜV Süd. Dessen brasilianische Niederlassung hatte den Staudamm kurz zuvor für sicher erklärt. Nach zwei verheerenden Unglücken gibt es in Brasilien immer noch zahlreiche unsichere Staudämme. Doch die Bergbaukonzerne legen nur die Fluchtrouten fest. Um den Kampf dagegen zu organisieren, muss der weltweite Zusammenschluss von Arbeitern und Anwohnern gestärkt werden!