Halle/Saale

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Solidarität hilft siegen!

Im Namen der MLPD Halle überbringt ihr Sprecher Frank Oettler den streikenden Kolleginnen und Kollegen der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG) und der Gewerkschaft ver.di herzliche Solidaritätsgrüße.

Solidaritätserklärung der MLPD

Die MLPD redet nicht nur über den Streik und organisiert Solidarität. Genossen, Freundinnen und Freunde arbeiten selbst in der HAVAG in verschiedenen Bereichen, wie Fahrdienst, Werkstatt und Büro. Wir wissen also, wovon wir sprechen. Wir sind eben wirklich eine richtige Arbeiterpartei. Genossen, Gewerkschafter und Kolleginnen und Kollegen arbeiten Hand in Hand. Um die Leute von A nach B zu befördern mit allem was dazu gehört. Und wir kämpfen auch gemeinsam wie heute, um unsere Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern.

 

So ist die Geldfrage, wie u.a. die 550 Euro mehr, nur das Eine bei unseren Forderungen. Angesichts der Inflation und gestiegener Preise ist diese Forderung von unserer ver.di geradezu bescheiden. Denn die Superreichen und Kapitalisten verdienen mit der Inflation und den Preissteigerungen teilweise mehr wie je zuvor. Mit 550 Euro Netto monatlich mehr könnten wir das gerade mal ausgleichen. Heute und morgen. ...

 

Die andere, sehr wichtige Forderung unserer Kolleginnen und Kollegen ist die nach der Bezahlung von Pausen- und Wendezeiten im Fahrdienst. Doch hier geht es nicht einfach nur um deren Bezahlung, sondern auch um deren volle Anrechnung als Arbeitszeit, damit die Dienstzeiten der Fahrerinnen und Fahrer wieder etwas kürzer werden und die Kolleginnen und Kollegen wieder ein wenig mehr Zeit für Erholung, für Kultur Bildung und vor allem für ihre Familien haben können. 

 

Ich sage wieder, weil wir das vor gut 20 Jahren noch hatten, bis uns das die damalige Geschäftsleitung und ein paar "windige" Betriebsräte, die meisten sind heute nicht mehr bei der HAVAG beschäftigt, per Betriebsvereinbarung wegnahmen. Es ging dabei in Geld gerechnet um mehr als 1 Million Euro, um die wir Fahrerinnen und Fahrer betrogen wurden.

 

Aber damit soll ja nun Schluss sein und ich hoffe doch, dass unsere Verhandlungskommission von ver.di nicht schwach wird und wir unsere ganze Kampfkraft zur Durchsetzung unserer mehr als berechtigten Forderungen einsetzen werden. Das ist dringend nötig, denn physische und psychische Erkrankungen, Zerrüttung von Familie und Beziehungen, sind bei uns auf Grund der überwiegenden 6-Tage-Arbeitswoche in einem unregelmäßigen, für den Körper chaotischen 6-Schichtsystem genauso ein Problem wie auch für unseren Lokführer-Kollegen der Bahn. Deshalb muss ihre Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auch bei uns diskutiert werden! 

 

Ich denke ja, dass auch eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und die Übernahme aller Sozialversicherungsbeiträge durch die sogenannten Unternehmer längst überfällig ist. Auch eine volle Rente für alle Schichtarbeiter und Frauen ab 55 und für alle anderen ab 60. ...

 

Herzliche Grüße

 

Frank Oettler
Sprecher der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) Halle, ver.di Mitglied und seit 34 Jahren bei der HAVAG, davon bis zur einseitigen Erblindung 26 Jahre als Straßenbahnfahrer tätig.

 

Hier ein Bericht über den Streik und die Solidarität in "Du bist Halle": https://dubisthalle.de/ex-strassenbahnfahrer-schickt-mlpd-solidaritaetsbekundung-an-die-havag-streikenden