documenta Kassel
Widerstand gegen reaktionäre Kulturpolitik formiert sich
Die neu gegründete Kasseler Initiative #standwithdocumenta sieht die Unabhängigkeit der documenta in Gefahr.
Sie hat eine Petition formuliert, die die Kunstfreiheit der documenta verteidigen will.
Sprecher ist der frühere Verlagsleiter des bekannten Kasseler Bärenreiter-Musikverlags, Wendelin Göbel. Er vertritt, wer die Kunstfreiheit antaste, taste die Menschenwürde an, die mit der Freiheit von Wissenschaft und Kunst untrennbar verbunden sei: „Somit ist jeder, wie auch immer gut gemeinte Versuch, den vom Grundgesetz definierten Spielraum der Kunst durch 'Codes of Conduct' einzuschränken, abzulehnen,“¹ (Codes of Conduct wären politische Selbstverpflichtungen, z.B. im Sinne der absurden Theorie vom „linken“ Antisemitismus).
In Berlin musste der CDU-Kultursenator Joe Chialo, seinen Plan, einen solchen Code of Conduct für Staatszuschüsse an Künstler verbindlich zu machen, wegen des breiten Protestes wieder fallen lassen.