Pressemitteilung der Montagsdemonstration Gelsenkirchen

Pressemitteilung der Montagsdemonstration Gelsenkirchen

Wir protestieren gegen die Anzeigen der Polizei gegen Lisa Gärtner und Ulja Serway

„Wir protestieren gegen die Anzeigen der Polizei gegen Lisa Gärtner und Ulja Serway wegen angeblich ‚illegaler Kundgebung‘ gegen die AfD am 27. Januar in Gelsenkirchen“, schreibt Martina Reichmann vom Presseteam der Montagsdemonstration Gelsenkirchen. Weiter schreibt sie:

Wir protestieren gegen die Anzeigen der Polizei gegen Lisa Gärtner und Ulja Serway
Lisa Gärtner - hier bei einem anderen Termin (rf-foto)

Am 27. Januar gingen in Gelsenkirchen 6500 Menschen aus Protest gegen die AfD und gegen die faschistische Gefahr auf die Straße – wie inzwischen fast 3 Millionen in ganz Deutschland.

 

Ein besonderer Grund hierfür war der sogenannte „Bürgerdialog“ der AfD im Hans-Sachs-Haus, dem Rathaus von Gelsenkirchen, am selben Abend.

 

Bereits parallel zur großen Kundgebung auf dem Heinrich-König-Platz zogen etwa 200 bis 300 vor allem Jugendliche vor das Hans-Sachs-Haus, um gegen die hineingehenden AfD’ler und Gäste zu protestieren.

 

Nach der Demonstration und Beendigung der offiziellen Kundgebung schwoll diese Ansammlung ... an. Darunter waren auch Teile des Internationalistischen Bündnisses, das mit einer Kundgebung die Aktionen an diesem Tag eröffnet und sich dann an der großen Kundgebung und Demonstration aktiv beteiligt hatte: Mit Transparenten, Schildern, Sprechchören, einer Lautsprecheranlage mit einem viel genutzten offenen Mikrofon und Kulturbeiträgen. Damit wurde auch die Ansammlung vor dem Hans-Sachs-Haus bereichert. Viele konnten ihre Schilder vorlesen, ihre Meinung einbringen und ihrer Empörung über die Versammlung der AfD zum Ausdruck bringen.

 

Da die zahlreich anwesenden Polizeikräfte anmahnten, die angemeldete Versammlung sei beendet, meldete Ulja Serway eine Spontankundgebung an, Lisa Gärtner moderierte das offene Mikrofon. Die anwesende Polizei gab sich damit zufrieden.

 

Nach dem Ende der Aktion, als alle AfD’ler abgezogen waren und die Kundgebung beendet war, nahmen Polizisten Lisa Gärtner und Ulja Serway zur Seite und eröffneten ihnen, dass gegen sie Anzeige wegen der angeblichen Durchführung einer illegalen Versammlung erstattet würde. Auf die Erwiderung, es sei doch eine Spontanversammlung angemeldet worden, wurde ihnen vorgehalten, auf einer spontanen Versammlung gäbe es ja keine Schilder und keine Lautsprecheranlage! Aber natürlich waren diese noch von den vorigen Protesten dabei.

 

Die Montagsdemonstration Gelsenkirchen am 5. Februar protestiert gegen dieses Vorgehen der Polizei!

 

Als zwei Leute der AfD-Versammlung beim Herausgehen aus derselben den Hitlergruß zeigten, wurde sie erst tätig, als aus der Kundgebung heraus Anzeige erstattet wurde.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer protestieren in Wortbeiträgen dagegen: „Wenn Antifaschistinnen angezeigt werden, die AfD geschützt und selbst ein gezeigter Hitlergruß nicht sofort geahndet wird, ist das völlig inakzeptabel! Wir fordern die Rücknahme der Anzeigen und eine Entschuldigung bei Lisa Gärtner und Ulja Serway!“


Hier geht es zu einem Videobeitrag von Rote Fahne TV vom Protest am 27. Januar