1. März
Aktions- und Streiktag von FFF und ver.di: Strategiediskussion belebt sich
Zum gemeinsamen Aktionstag von ver.di und FFF schreibt der ver.di-Fachgruppenleiter für Busse und Bahnen, Andreas Schackert: „Wir sind sehr zufrieden. Wir waren mit unserem Streik sichtbar und erfolgreich.“ Die Zusammenarbeit mit Fridays for Future bezeichnete er als vollen Erfolg.
Die größte Demonstration war in Berlin mit mehreren tausend Beteiligten. Trotz Desorganisation von FFF-Hamburg zogen 2 500 Menschen vom Hamburger Gewerkschaftshaus durch die Innenstadt. In Bonn beteiligten sich 3 000 Menschen, in Bremen, Köln und Leipzig je 2 000, in Hannover 1 800, in Kassel 1 500, in Nürnberg waren es 600 und in Frankfurt 500. Mit einigen Zehntausenden war die Teilnehmerzahl viel geringer als am 15. September 2023, wo sich 250 000 anschlossen. Es fanden auch in weniger Städten Demonstrationen statt.
In T-Online-Nachrichten kochte deshalb der Ressortleiter Florian Schmidt erneut den von einigen bürgerlichen Zeitungen verbreiteten „Abgesang von FFF“ auf und diskreditierte das Zusammengehen von FFF mit ver.di als „Ausdruck purer Verzweiflung“. Den Gewerkschaften unterstellt er, dass sie „per se keine Klimaschützer“ seien. Wie zynisch und destruktiv angesichts des gewachsenen Umweltbewusstseins unter der Arbeiterklasse und den Massen, dass das Ausspielen von Arbeitsplätzen und Umweltschutz immer weniger greift.
Gezielt mobilisierten Umweltschützer in den letzten Wochen auch zu den antifaschistischen Protesten, auch trugen gestern Jugendliche Antifa-Forderungen und -Fahnen. Das Zusammengehen von Arbeiter-, Umwelt- und antifaschistischer Bewegung scheint Herrn Florian Schmidt offensichtlich nicht zu passen.
Gewachsenes Interesse an einer Strategiediskussion der Umweltbewegung und an einer sozialistischen Perspektive
„Auffällig war eine breite Kritik am Kapitalismus und seiner zerstörerischen Kraft in der Umwelt. Immer wieder war auch die Ampel-Regierung – v.a. die FDP - in der Kritik. Einigkeit gab es darüber, dass Umweltkampf und sozialer Kampf gemeinsam geführt werden müssen. Von der MLPD waren wir mit unserem Literaturwagen gut sichtbar, verkauften drei Bücher „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ und luden ca. 60 Leute zur Strategiekonferenz nach Berlin ein. ... Viele fanden einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf richtig, auch wenn die meisten nicht gleich den echten Sozialismus befürworteten - aber eine Strategiediskussion auf einer Konferenz, wie so ein gesellschaftsverändernder Kampf aussehen muss - wurde breit begrüßt.“ (Nürnberg).
Auch aus Leipzig wird von einer ausgesprochen antikapitalistischen Stimmung berichtet und großer Offenheit zur Diskussion einer Perspektive des echten Sozialismus.
"Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen" breit bekannt gemacht
„Hallo, wir wollen euch unser neues Buch 'Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen' vorstellen und verkaufen. Und weiter: Das Buch zeigt schonungslos auf, wie weit die Umweltkatastrophe schon fortgeschritten ist und die Existenz der ganzen Menschheit bedroht. Aber es bleibt nicht dabei stehen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Buches ist, dass es eine Perspektive aufzeigt, nur ein anderes Gesellschaftssystem, der echte Sozialismus, kann die Menschheit vor dem Untergang retten.... Man spürte förmlich, wie unsere Argumente bei immer mehr Leuten auf Interesse stoßen. Es gab auch keine antikommunistischen Vorbehalte. Einigkeit besteht mit vielen, dass der Kapitalismus die Ursache der Umweltzerstörung ist, während der echte Sozialismus als einzige Alternative von uns noch mehr in den Vordergrund gerückt werden muss. Die Suche nach Antworten, was gegen die Gefahren der Umweltkatastrophe getan werden kann, war überall spürbar. Insofern war es auch kein Zufall, dass wir vier Bücher des Ergänzungsbandes innerhalb kurzer Zeit verkaufen konnten.“ (Kassel). Auch andernsorts wurden einige Exemplare des Buchs verkauft. Bekannt wurde das Buch, der Beitrag der MLPD zur Strategiediskussion auf jeden Fall. Cover und Plakat wurden vielfach fotografiert.
Strategiekonferenz konkret Organisieren!
„Aber: nach Berlin fahren? Sie könnten das nicht, müssten da arbeiten usw. Ich schlug mehreren solcher kleinen Grüppchen von Kollegen vor, dass sie es doch im Betrieb und unter gewerkschaftlichen Vertrauensleuten beraten sollten und eventuell eine Delegation hinfährt, die ihre Überlegungen einbringt. Das fanden sie eine gute Idee. Mit Einigen sprach ich auch, dass man mit dem Deutschlandticket gut von Hamburg nach Berlin kommt.“ (Korrespondenz Hamburg)
Tiefe Vertrauenskrise in die bürgerlichen Parteien
Insbesondere die Grünen werden nicht mehr als Umweltpartei anerkannt (Bericht Frankfurt). „Aber es gibt auch einen Kampf um die Denkweise. So wurden auf einer Zwischenkundgebung angebliche Verbündete in den Parlamenten vorgestellt, die dann alle von den Berliner Parteien, zum Teil der Regierung waren. Zu Recht gab es hier kaum Applaus und bei den Grünen sogar Pfiffe.“ (Bericht Leipzig). In Hamburg sprach Finanzsenator Dressel (SPD): „Er redete sich heraus, Hamburg investiere viel in den Nahverkehr, der Bund sei Schuld und unterstütze die Länder zu wenig. Dann unterschrieb er auch die Unterschriftenliste (gemeint ist die zum Kurswechsel im ÖPNV) – der Heuchler!“
Erfolgreicher Kampf für eine überparteiliche Umweltbewegung
In Hagen führte FFF eine Kundgebung durch. „Die Moderatoren stellten direkt am Anfang klar, dass eine antikommunistische Stimmungsmache, besonders gegen revolutionäre Kräfte wie die MLPD, der Vergangenheit angehört und niemand das Recht hat, das Versammlungsrecht so zu beschneiden. In diesem Sinne bestach die Kundgebung durch eine Vielfalt der Teilnehmer und Organisationen, die gleichberechtigt und auf Augenhöhe aktiv waren. … Eine parallel angemeldete Konkurrenzkundgebung wurde kurzfristig abgesagt.“ (Bericht Hagen)
Rote Fahne News dankt für die vielen Berichte und Korrespondenzen vom Aktionstag. Alle Korrespondenzen werden veröffentlicht.