Stadt Oldenburg
Friedenspreis für eine Kriegstreiberin!?
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann will den mit 10.000 Euro dotierten Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg an die amerikanisch-polnische Historikerin Anne Applebaum vergeben. Angesichts der aktuellen Zuspitzung des Ukrainekrieges eine Provokation und ein Akt psychologischer Kriegsführung!
Wer war Carl von Ossietzky, wer ist Anne Applebaum?
Der deutsche Journalist und Schriftsteller Carl von Ossietzky, geboren 1889, war Pazifist und Antifaschist. In der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Weltbühne deckte er in der Weimarer Republik mehrfach politische Skandale auf. 1931 wurde er wegen „Spionage“ verurteilt, nachdem er die verbotene militärische Aufrüstung der damaligen Reichswehr öffentlich gemacht hatte. 1933 wurde er von den Hitler-Faschisten verhaftet und ins KZ Esterwegen verschleppt.
Der MLPD-Vordenker und Mitbegründer Willi Dickhut, der zur gleichen Zeit dort inhaftiert war, berichtete, welchen grausamen Schikanen Ossietzky ausgesetzt war und wie kommunistische Mithäftlinge versuchten, ihm zu helfen.¹ Nach seiner Entlassung starb Ossietzky 1936 an den Folgen der KZ-Haft, kurz zuvor war ihm der Friedensnobelpreis verliehen worden.
Die 1964 in den USA geborene Historikerin Anne Applebaum, die aus einer polnischen Familie stammt, machte als aktive Antikommunistin eine bemerkenswerte Karriere. Ihre Heirat mit dem polnischen Außenminister Sikorski und ihr Umzug nach Polen im Jahr 2006 waren Ausdruck dieser Haltung. International bekannt wurde sie 2003 durch ihr Buch „Der Gulag“, in dem sie in aggressiv antikommunistischer Weise den Strafvollzug in der sozialistischen Ära der Sowjetunion beschrieb. Immer wieder nahm sie Stellung zur Außenpolitik des US-Imperialismus und schürte dessen Rivalität mit dem neuimperialistischen Russland Putins.
Mit der Überschrift „Lüge, Verdrehung und Verleumdung. Wie Anne Applebaum in ihrem Buch ,Roter Hunger – Stalins Krieg gegen die Ukraine' die Geschichte der Ukraine neu schreibt“ warnte die Rote Fahne bereits 2020 vor der drohenden Kriegsgefahr in der Ukraine, die von Propagandisten wie Applebaum geschürt wurde.²
Die Verleihung des Ossietzky-Preises an eine solche Kriegstreiberin ist eine Verhöhnung und Beschmutzung des Andenkens dieses Kriegsgegners und zugleich eine demagogische Unterstützung der imperialistischen Kriegführung. Die für den 6. Juni in Oldenburg geplante Preisverleihung sollte Anlass zu öffentlichem Protest aller Friedensbewegten sein!