Antifaschismus

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Ehrenvolles Gedenken an Ernst Thälmann auf der Gedenkstätte KZ Buchenwald

Am Sonntag, dem 18. August, jährte sich die Ermordung Ernst Thälmanns durch die Faschisten im Konzentrationslager Buchenwald zum 80. Mal. Zu Ehren Ernst Thälmanns organisierte die MLPD mit dem Jugendverband REBELL eine Kundgebung mit anschließender Führung.

Von einem Korrespondenten
Ehrenvolles Gedenken an Ernst Thälmann auf der Gedenkstätte KZ Buchenwald
Die Kundgebung von MLPD und REBELL zu Ehren Ernst Thälmanns. Am Mikrofon: Tassilo Timm

Eröffnet wurde die Kundgebung durch den Jugendverband REBELL, der das Buchenwald-Lied sang. Oleg, ein ukrainischer Flüchtling, der den Faschismus noch miterlebte und aktuell im Haus der Solidarität in Truckenthal wohnt, würdigte Ernst Thälmann für seinen unversöhnlichen Kampf gegen den Faschismus und seine unzerbrechliche Leidenschaft, sich mit der Arbeiterklasse und den Massen zu verbinden.


Tassilo Timm, Landesvorsitzender der MLPD Thüringen, sprach zu den Lehren aus der Arbeit Thälmanns und der KPD, die für den antifaschistischen Kampf heute zu ziehen sind. So hätte die KPD noch mehr wert darauf legen müssen, den Großteil ihrer bis zu 360.000 Mitglieder in die Lage zu versetzen, sich mit den Menschen auseinanderzusetzen, die mit der Demagogie der NSDAP beeinflusst waren: „Man stelle sich nur vor, welche Kraft diese millionenfachen Gespräche in den Betrieben, den Wohnvierteln, den Universitäten usw. hätten entfalten können“. Auch heute steht diese Anforderung, zu lernen, restlos die Demagogie der AfD zu zerpflücken und die faschistische Gefahr zu bekämpfen. Auch in der Bündnisarbeit können wir aus den Errungenschaften und Fehlern der KPD viel lernen, z.B. was die notwendige richtige Behandlung der Widersprüche mit Bündnispartnern angeht. Damals wurde zu wenig zwischen der bürgerlichen Führung der SPD und den einfachen Mitgliedern unterschieden.


Ernst Thälmann widmete sein ganzes Leben dem Aufbau der revolutionären Partei und dem Kampf für den Sozialismus, verteidigte dazu den Aufbau der sozialistischen Sowjetunion und war ein enger Vertrauter Stalins. „Das war kein Fehler, wie es heute oft dargestellt wird, sondern es war richtig und entsprach seiner tiefen Überzeugung“, so Tassilo Timm.

Er zitierte Georgi Dimitroff, der nach der 1934 folgende Zeilen über Ernst Thälmann schrieb:

„Das Leben Ernst Thälmanns zeigt, daß der wahre Revolutionär und Führer im Feuer des Klassenkampfes heranwächst, in dem er sich den revolutionären Marxismus zutiefst aneignet. Es genügt nicht, revolutionäres Temperament zu besitzen, man muß auch die Waffe der revolutionären Theorie zu beherrschen verstehen.


Es genügt nicht, die Theorie zu beherrschen; man muß sich auch einen festen, bolschewistischen Charakter und bolschewistische Unversöhnlichkeit aneignen. Es genügt nicht zu wissen, was du tun mußt, du mußt auch den Mut haben, es auszuführen. Du mußt bereit sein, um jeden Preis alles zu tun, was wirklich den Interessen der Arbeiterklasse dient.


Du mußt es verstehen, dein persönliches Leben ganz den Interessen des Proletariats unterzuordnen. Die Menschheit braucht bewährte Revolutionäre, um sich von der faschistischen Barbarei zu befreien. Es ist eine Pflicht für die Jugend, dem Beispiel der großen Helden und Führer des Proletariats zu folgen!“
Die ca. 70 Teilnehmer wurden anschließend kompetent über das Gelände der Gedenkstätte geführt, erfuhren mehr über den faschistischen Terror, die Solidarität unter den Häftlingen, ihre politische Selbstorganisation und schließlich ihre Selbstbefreiung durch einen militärischen Aufstand.


Anschließend beteiligten sich MLPD und REBELL an der traditionellen Gedenkveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschist/innen (VVN-BdA). In diesem Jahr hielt Vera Dehle-Thälmann, die Enkelin von Ernst Thälmann, die Gedenkrede. Sie prangerte an, dass die Mörder von Ernst Thälmann nie gesühnt wurden und in Westdeutschland einem normalen Leben nachgehen konnten, obwohl es mehrere Gerichtsverfahren gab und die Täter bekannt waren. Sie mahnte eindringlich, dass „das Haus brennt“ und ein engeres Zusammenwirken aller antifaschistischen Kräfte bis hin in die Betriebe nötig ist, um die faschistische Gefahr zu bannen. Sie führte völlig zu Recht aus, dass sich dazu „alle auf den kleinsten gemeinsamen Nenner“ besinnen müssen. Am Ende der Veranstaltung stimmten die ca. 100 Teilnehmer spontan die Internationale an. In persönlichen Gesprächen am Rande des Tages wurde immer wieder betont, dass die fortschrittlichen Kräfte enger zusammenrücken müssen und dazu auch Kontakte ausgetauscht werden.